Zahlreiche neue Hotelbesitzer in Frechen
Es summt und brummt in Frechen. Mit dem warmen Wetter sind auch Insekten und Bienen in das Landschaftsbild zurückgekehrt – unter Ihnen auch verschiedenste Arten von Wildbienen. Allerdings sind die fleißigen Pollensammler mittlerweile ein zunehmend seltener Gast auf den heimischen Wiesen geworden. Fast jede zweite in Deutschland ansässige Wildbienenart gilt als gefährdet. Im Rahmen der diesjährigen Frechener Umweltschutztage haben die Quarzwerke deshalb einen Workshop für den Bau von „Wildbienen-Hotels“ angeboten. Hierbei handelt es sich um künstlich geschaffene Nistkästen, in denen die wilden Bienen ihren Nachwuchs unterbringen können.
Bevor die Teilnehmer des Workshops loslegten, gab es zu Beginn zunächst gemeinsam mit unserem Imker Ralf Sester einiges an theoretischen Hintergründen zu den Tieren. Welche Arten kommen bei uns häufig vor? Was benötigen diese zum Leben? Tatsächlich sind Wildbienen recht genügsame Zeitgenossen. Neben ausreichend Nahrungspflanzen benötigen sie vor allem eine Röhre, in der sie Ihre Eier ablegen können. Entscheidend ist hierbei die Tiefe der Röhren. Viele im Baumarkt oder Internet angebotenen Insektenhotels haben Röhren, die lediglich vier oder fünf Zentimeter tief sind – für Insekten vollkommen ungeeignet. Auch der Durchmesser der Röhren ist entscheidend, wobei die Ansprüche der verschiedenen Wildbienen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Mauerbiene etwa geht in große Löcher mit einem Durchmesser von 7 bis 9 Millimeter, Maskenbienen bevorzugen hingegen kleine Löcher mit einem Durchmesser von zwei bis 4 Millimeter.
Nach der Theorie wurde das Gelernte direkt in die Tat umgesetzt. Die Teilnehmer bohrten in Holzblöcke Löcher mit verschiedenen Durchmessern. Neben Holzblöcken zum Bohren kamen dabei auch Bambus, Ton oder Lehm zum Einsatz. Dem Einfallsreichtum waren kaum Grenzen gesetzt. Mit viel Hingabe und Phantasie entstanden so viele, sehr individuelle und wunderschöne Insektenhotels, die die neuen „Hotelbesitzer“ mit nach Hause nahmen.
Die Teilnehmer hatten von zu Hause Kisten, Regale, oder ein ausgedientes Futterhäuschen mitgebracht.
Vor der Praxis die Theorie: Die häufigsten Wildbienenarten.
Vater und Tochter bauen gemeinsam ihr Hotel.
Das Wetter passte zu den strahlenden Gesichtern.
Imker Ralf Sester bei der Hotelbau-Beratung.
Aus Bambusrohren und einer Kiste entsteht ein Insektenhotel.
Die fertigen Insektenhotels bieten Platz für verschiedenste Wildbienenarten.
Ganz schön fleißig – Bei mancher Familie sind sogar mehr als ein Hotel entstanden.