Wanderfalken 2019 – Jetzt sind sie schon fast groß
Auch wenn man die Wanderfalken-Küken bisher nur über die Webcam (Nutzer: guest, Passwort: Wanderfalke) kennenlernte, irgendwie schlich sich da doch so ein kleines, warmes Gefühl beim Betrachten der neugeborenen Vögel ein – und das nicht nur bei Britta Franzheim, der Biologin der Frechener Quarzwerke, welche die Jungvögel schon seit ihrer Zeit als Eibewohner begleitet. Auch andere Kollegen schlossen die kleinen Greifvögel schnell ins Herz. Seit Anfang März, als das erste Ei gelegt wurde, und dann Mitte April das erste kleine Küken aus dem Ei schlüpfte, war es um die Belegschaft der Quarzwerke geschehen. Solche Momente machen einfach glücklich.
Die enge Zusammenarbeit mit den Experten des Wanderfalkenschutzes an den Standorten Frechen und Haltern hat es möglich gemacht, dass wir gemeinsam Wanderfalkennistkästen an den richtigen Stellen angebracht haben. Darin kann der gefiederte Nachwuchs erfolgreich großgezogen werden. Die Anzahl der Brutpaare in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen zehn Jahren übrigens verdoppelt, auch aufgrund der vielen neuen Nistkästen.
Das Beringen der Tiere ist dann immer ein ganz besonderes Erlebnis. Die kleinen Falken einmal nicht nur über einen Bildschirm zu betrachten und sie im Idealfall auch mal kurzzeitig auf den Arm zu nehmen, das ist ein ganz wunderbarer Moment.
Keine Frage, für die Küken ist das Beringen, Wiegen und Vermessen kein Spaß. Es ist aber notwendig, um wichtige Informationen für die Experten zu erhalten. Neugewonnene Daten ermöglichen dann ein besseres Verständnis dieser spannenden Tierart. So können zum Beispiel Wanderungsbewegungen oder Populationsschwankungen besser nachvollzogen werden.
Die Anzahl der Brutpaare hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt
In Frechen sind beide Küken weiblich. Haltern, ein anderer Standort der Quarzwerkgruppe, durfte sich über die Geburt eines Männchens und eines Weibchens freuen. Im vergangenen Jahr haben 201 Wanderfalkenpaare in Nordrhein-Westfalen mit einer Brut begonnen. Davon brüteten 157 Paare ihre Schützlinge erfolgreich aus. Ganze 403 Jungvögel verließen 2018 die elterlichen Nistplätze, um ein eigenständiges Leben zu beginnen. Wiederum 285 davon konnten beringt werden. Ihre Daten helfen heute der Wissenschaft dabei, den Wanderfalken Deutschlands angemessene Lebensbedingungen zu bieten.
Eigentlich fast schade, dass die Zeit bald vorbei ist, in der man über die Webcam das Leben der Küken verfolgen kann. Doch wahrscheinlich wird sich niemand lange gedulden müssen. Im kommenden Frühling wird der Brutkasten bei den Quarzwerken sicherlich erneut in eine Kinderstube für Wanderfalkenküken verwandelt.
Kaum zu glauben, dass dieser ein Kilogramm schwere Jungvogel erst Mitte April aus dem Ei geschlüpft ist.
Quarzwerke Biologin Britta Franzheim hat an solchen Tagen den schönsten Job der Welt.
Die Halterner Küken waren beim Beringen deutlich jünger aber natürlich genau so schön.