Und jetzt noch ein Sandarium!?
Ja, denn ¾ aller 500 heimischen Wildbienenarten nisten im Boden, am liebsten im Sand! Und ehrlich – Sand ist ja etwas, das wir durchaus haben.
Und so haben sich die Natur- und Sandforscher Frechen (unsere NaSa-Forscher) entschieden, auf ihrem Bauwagenplatz neben einem herkömmlichen Insektenhotel und einem Steinwall auch noch ein Sandarium anzulegen, obwohl die Quarzsandgrube in Sichtweite liegt! Die Beobachtung der tierischen Gäste ist so aber wesentlich einfacher.
Wie baut man ein Sandarium?
Ein Sandarium besteht aus Sand, der in einer 50 cm dicken Schicht, am Besten in einer zur Sonne geneigten Grube auf eine Drainageschicht aus Steinen oder zerschlagenen Dachpfannen eingebracht wird. Dabei sollte es sich nicht um rieseligen Spielsand handeln, sondern lehmhaltigen feinen Sand, der lagenweise verdichtet wird. Dadurch ist gewährleistet, dass die grabenden Insekten nicht in den Gängen verschüttet werden. Solchen Sand liefert übrigens auch die Frechener Quarzsandgrube aus ihren oberen Deckschichten. Die Wände der Grube wurden mit Steinplatten und Ziegelsteinen abgefangen, damit die Sandfläche seitlich nicht von Gras überwachsen wird. Zum Schluss wurden noch Steine, Totholz und Brombeerranken auf der Oberfläche verteilt. Sie dienen als Orientierungshilfe, Baumaterial und Abwehr von Katzen oder anderen Tieren.
Und schon eine Woche später, nachdem der Schnee geschmolzen und die Tage wärmer wurden, waren die ersten Niströhren mit ihren Erbauern zu beobachten. Nach einem Monat sind mindestens 20 Eingänge auf der Sandfläche zu erkennen – ein voller Erfolg! Ebenso wichtig, wie geeignete Nistplätze im Boden, sind aber auch die Futterpflanzen der Wildbienen, die in unmittelbarer Nähe vorhanden sein sollten. Wildbienen sind nämlich etwas flugfauler als ihre Verwandten, die Honigbienen, die schon mal 2-3 Kilometer zu den Nektarquellen zurücklegen. Deshalb haben sich die NaSa-Forscher auch noch für die Anlage eines Blühstreifens am Bauwagenplatz entschieden. Es gibt immer etwas zu tun!