Umzüge der Quarzwerke Verwaltung: Ein Stück in fünf Akten
Die Kisten sind so gut wie gepackt, die Kartons sorgfältig beschriftet und der Umzugswagen bestellt – für einen Teil der Quarzwerke Mitarbeiter in der Hauptverwaltung in Frechen geht es schon bald auf zu neuen Ufern. Die HPF-Division bezieht Ende Juli ihre neuen Bürogebäude in der Augustinerstraße. Der neue Standort soll der Abteilung mehr Platz für innovative Ideen und Produkte bieten. Es kündigt sich also ein nicht ganz kleiner Neubeginn an, für den man sich viel vorgenommen hat.
Ein Blick auf die Unternehmensgeschichte der Quarzwerke zeigt allerdings, dass in der Quarzwerke Verwaltung bei Weitem nicht zum ersten Mal die Kisten gepackt werden. Deshalb wollen wir den Anlass nutzen, um uns die verschiedenen Standorte und die Geschichte der Quarzwerke Verwaltung mal ein bisschen genauer anzuschauen.
Nach der Gründung der Quarzmehlwerk Frechen GmbH im Jahr 1923 zog die Verwaltung in das Hansahochhaus der Kölner Neustadt-Nord. Über 10 Jahre wurden die Geschäfte der Quarzwerke in einem der ersten Hochhäuser Deutschlands verwaltet, bevor 1939 der erste Umzug vor der Tür stand.
Im Januar 1939 wurde die Verwaltung dann in die Straße Am Hof verlegt – direkt neben den Kölner Heinzelmännchenbrunnen und dem Brauhaus Früh. Doch leider war der schöne Standort nicht von langer Dauer. Wie viele andere Gebäude wurde auch das Haus unserer Verwaltung am 29.06.1943 bei einem Fliegerangriff komplett zerstört. Und auch am nächsten Standort wurden wir nicht verschont. Auch in der Verwaltung am Ubierring wurden 1944 große Teile des Gebäudes in Schutt und Asche gelegt.
Anfang 1945 wurde das Verwaltungsbüro dann schließlich nach Köln-Marienburg verlegt, da die Zustände am Ubierring „unhaltbar“ geworden waren, wie Otto Lindemann im Februar 1945 an die Gesellschafter schrieb. Das neue Gebäude war nicht nur mit einem guten Bunker ausgestattet, sondern im Haus gab es auch eine eigene Wohnung für eine Mitarbeiterin, die so Tag und Nacht für das Büro die Luftschutzwache übernehmen konnte.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wuchs mit dem Boom der Wirtschaft nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Belegschaft in der Verwaltung. Mehr Platz musste her und so verteilte sich die Belegschaft im Jahr 1971 auf fünf verschiedene Gebäude in Köln-Marienburg. Wirklich effizient war die räumliche Situation nicht, aber im Hintergrund wurde schon an einer Lösung gearbeitet: In Frechen – viel näher an der Sandgrube und am Werk – sollte eine komplett neue Verwaltung entstehen. 1973 war es dann so weit und die Kisten wurden ein viertes Mal gepackt.
Die neue Verwaltung in Frechen war etwas ganz Besonderes: Die Räume waren modern und mit neuster Technik ausgestattet und das Gebäude in eine optimal gestaltete Landschaftsform integriert. Innen sorgt eine „Kakteenoase“ für eine grüne, angenehme Atmosphäre. 1984 – im 100. Jahr der Quarzwerke – erhielt die Hauptverwaltung dafür sogar die Goldplakette im Bundeswettbewerb „Industrie, Handwerk, Dienstleistungen und Handel im Städtebau“. Neben einer „ideenreich gestalteten Bürolandschaft“ wurde auch gelobt, dass „(…) aufgrund der Bepflanzung und der Geländemodellierung das Landschaftsbild nicht gestört und der Gedanke des Landschaftsschutzes weiterentwickelt werde“.
Seit fast 45 Jahren arbeiten wir jetzt in unseren Verwaltungsbüros in Frechen und fühlen uns dort noch immer wohl. Und auch wenn wir mit etwas Wehmut auf die gepackten Kisten unserer HPFler schauen, freuen wir uns natürlich über diesen Schritt in Richtung Zukunft und hoffen auf regelmäßige Besuche!
1930er: Das Verwaltungsbüro mitten in Köln neben dem Brauhaus Früh.
Der Entwurf der Fa. AGIPLAN für die neue Hauptverwaltung 1973: Das Gebäude ist perfekt in die Landschaft integriert.
Der Entwurf der Fa. AGIPLAN für die neue Hauptverwaltung 1973: Die neuen Büroräume sollten effizient und modern sein.
1970er: Die Bauarbeiten für die neue Hauptverwaltung in Frechen
1984: Die neue Verwaltung in Frechen erhält die Goldplakette für die „Transparenz der Gebäudehülle“
1985: Die Kakteenoase ist auf jeden Fall ein Hingucker.
1985: Die Technik-Abteilung der neuen Verwaltung war mit modernsten Arbeitsmaterialien ausgestattet.
1985: Die Hauptverwaltung in Frechen von außen.
1985: In der neuen Verwaltung gibt es auch eine eigene Kantine für die Belegschaft.
1985: Mit der neuen Verwaltung rücken Grube und Bürogebäude näher zusammen.
2006: Bei diesem traumhaften Sonnenaufgang vom Foyer der Hauptverwaltung in Blickrichtung Köln lohnt sich das frühe Aufstehen.