Luftbild Segelflugplatz Frechen Mitte der 70er Jahre

Über den Wolken von Frechen

Den ehemaligen Segelflugplatz in Frechen kennen viele noch aus Ihrer Kinder- und Jugendzeit. 30 Jahre lang war er ein beliebtes Ausflugsziel für Freizeitsportler, Schulklassen und Anwohner. Und auch heute noch werden wir bei den Quarzwerken oft auf den Segelflugplatz angesprochen. Grund genug, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. „Neben dem Tower und dem Hangar, wo der Verein seine Maschinen hatte, gab es auch einen Spielplatz, der durch Holzbalken vom Flugfeld abgetrennt war. Von dort konnte man zusehen, wie die Maschinen entweder mit der Motorwinde oder mit dem Motorflugzeug in die Höhe gezogen wurden.“, erzählt der Frechener Journalist Wolfgang Mrziglod, der auch damals schon gerne mit seiner Kamera rund um seine Heimatstadt unterwegs war.

Wie kam es dazu, dass ausgerechnet hier, im Tagebauvorfeld ein Segelflugplatz gebaut wurde? Offenbar war es die perfekte Thermik hier über der Sandgrube, die die Segelflieger anlockte. Am 10. August 1961 stellten daher die Quarzwerke der Luftsportgruppe Frechen e.V. unentgeltlich ein Gelände nördlich der Lagerstätte zur Verfügung. Anfangs ging man von einer Nutzungsdauer von zehn Jahren aus – es sollten dreimal so viele werden. In dieser Zeit nutzten verschiedene Luftsportvereine die Start- und Landebahn. Aber Anfang der 90er Jahre konnten die Bagger nicht weiter um die Landebahn herumbaggern und der Flugbetrieb musste eingestellt werden. Das war natürlich traurig für alle Beteiligten und Gäste. Aber alles waren auch dankbar für schöne 30 Jahre.

„Legändär“ weil unvergessen ist die Beachparty der Segelflugjugend NRW auf dem Gelände des Flugplatzes. Die rund 800 Teilhemner hatten teilweise eine Anfahrt von bis zu 600 km auf sich genommen und waren aus Berlin oder sogar aus Frankreich nach Frechen gekommen (siehe Zeitungsartikel).

In Erinnerung geblieben ist auch der Flugtag anlässlich der Feierlichkeiten „1.100 Jahre Frechen“ im Jahr 1977. Damals waren über 30.000 Besucher nach Frechen gekommen, die begeistert die Darbietungen der lokalen Flieger sowie den Gästen aus Frankreich, England, Belgien und Amerika verfolgten (siehe Zeitungsartikel).

Die Luftsportgruppe schloss sich 1990 mit den Vereinen Jugend 07 Bergheim (Segelflugabteilung) und der Segelfluggemeinschaft Erftstadt e.V. zum Luftsportclub Erftland e.V. zusammen und bezog das neue Gelände „Wiedenfelder Höhe“ in Bergheim-Pfaffendorf. Dort ist der Verein auch heute noch aktiv.