Seltener Fund in Caminau
Auf dem Gelände des Caminauer Kaolinwerkes sind zwei seltene Königsfarne entdeckt worden. Im ganzen Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide – und Teichlandschaft gab es bisher fünf bekannte Standorte. Unsere beiden sind daher etwas wirklich besonderes.
Früher galt der Königsfarn als Heilpflanze. Ein Tee aus seinen Wurzeln wurde kränkelnden Kindern oder bei Gallenproblemen verabreicht. Der Königsfarn bekam seinen lateinischen Namen Osmunda regalis vom schwedischen Botaniker Carl von Linné. Osmunda ist abgeleitet von Osmund, einem Beinamen des Gottes Thor.
Nicht dur die Größe von bis zu über einem Meter unterscheidet den Königsfarn von anderen Farnen: Seine Blattwedel tragen auf ihrer Unterseite keine Sporen. Stattdessen bildet der stolze Farn nach einigen Jahren zusätzliche Sporenwedel. Diese sind im unteren Teil grün, im oberen Bereich rostbraun und tragen Sporen. Im Herbst bezaubert der Königsfarn mit der leuchtenden goldgelben Farbe seines Laubs. Dieses schöne Farbspiel kann wochenlang anhalten.
Ein Jäger hatte zufällig in Caminau die beiden Farne entdeckt. Zusammen mit den zuständigen Naturwächtern für das Biosphärenreservat suchten unsere Kollegen vor Ort die Königsfarne auf. Beide Pflanzen haben einen sicheren Standort und wurden lediglich markiert. Offenbar handelt es sich um ältere Pflanzen, die bisher einfach unentdeckt waren. Die Art gilt aufgrund von Bestandsrückgängen infolge von Biotopzerstörung als „stark gefährdet“ und steht unter Naturschutz (unter anderem „besonders geschützt“ nach der Bundesartenschutzverordnung).
Wir freuen uns immer sehr, wenn auf unseren Geländen seltene Tiere und Pflanzen ein Zuhause finden!