Sehr bunt, sehr selten und mit einer Vorliebe für Sandgruben: der Bienenfresser.
Daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass der Bienenfresser in unserer Quarzgewinnung in Frechen gebrütet hat. Eigentlich…aber da der Bienenfresser wirklich sehr, sehr selten ist, war es für uns eine kleine Sensation.
Dank der Unterstützung der Vogelexperten der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO) und der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft konnten wir von Anfang an die Vögel beobachten und schützen.
Eigentlich war es Zufall, dass wir die auffälligen Tiere entdeckt haben. Wegen Corona hatte es nämlich im Frühjahr keine gemeinsame Begehung mit den NWO Ornithologen gegeben. Ein Zufallsfoto eines befreundeten Naturfotografen zeigte drei Bienenfresser – unklar war, ob als Durchzug- oder Brutvogel (Danke an C.Schwetzel für die tollen Fotos). Das hieß für uns geduldig abwarten, ob uns die Vögel irgendwann zu ihren Brutröhren führen. Das geht vor allem dann sehr gut, wenn sie anfangen ihren Nachwuchs zu füttern.
Der Bauch- und Brustbereich ist türkis, Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien sind orangebraun, die Flügel ebenfalls, über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Ende 1980 galt er in Deutschland als ausgestorben. Als wärmeliebender Vogel siedelte er sich zuerst im Gebiet um den Kaiserstuhl an. Der Bienenfresser profitiert von den warmen letzten Jahren und verbreitet sich langsam in mehreren Bereichen Deutschlands.
Er benötigt steile sandige Wände – und davon haben wir ja zum Glück einige – in die er etwa 1,5 Meter tiefe Röhren gräbt. Dazu brauchen die Vögel bis zu zwei Wochen. Am Ende der Röhre wird eine Brutkammer angelegt.
In Frechen hatten wir vier Brutröhren, in zweien hat die Brut geklappt. NWO Ornithologe Hermann Schmaus war begeistert davon, dass Quarzwerke zum Schutz der Vögel Bereiche stilllegten. Stunden verbrachte der Vogelexperte mit Fernglas und Spektiv in der Nähe der Brutröhren.
Ende Juli ist der letzte Jungvogel ausgeflogen. Jetzt üben sie mit ihren Eltern das Jagen. Im Winter werden sie alle nach Afrika ziehen, um uns dann hoffentlich im kommenden Jahr wieder zu beehren.
Wir würden uns freuen!