
Serie – Bagger der Quarzwerke
Teil 2: Schwimmbagger
Um Quarz zu gewinnen, nutzen die Quarzwerke verschiedene Baggertypen. Im zweiten Teil unserer Mini-Serie „Bagger der Quarzwerke“ zeigen wir einige Bilder von aktuellen und ehemaligen Schwimmbaggern – oder Saugpumpschiffen, wie es technisch sauberer formuliert wäre – aus unserem Werk in Haltern am See.
Aus Tradition bekommen alle Pumpschiffe einen Namen: Seit 1968 wurde dort zunächst vom Baggerschiff „Köln“, später von der „Münsterland“ und der „Sythen“ Sand gefördert. An den Standorten der Quarzwerke, wo der Sand unterhalb der Wasseroberfläche gewonnen wird, ist ein Baggerschiff schon lange „Standardausrüstung“. Bereits die „Köln“ wurde von leistungsstarken Elektromotoren angetrieben, auf Dieselmotoren wurde bewusst verzichtet. Dadurch kann das Baggerschiff – wie seine Nachfolger auch – im Trinkwasserschutzgebiet von Sythen zum Einsatz gebracht werden.
Die riesigen Maschinen haben ein gewaltiges Potential. Aus bis zu 40 Metern Tiefe saugt die „Sythen“ bis zu 500 Tonnen Sand pro Stunde vom Seegrund. Das wäre genug, um einen Güterzug mit 48 Waggons komplett zu befüllen!
Obwohl Sie für das Wasser gemacht und von Werften gebaut sind, durften die Bagger „Sythen“ und „Münsterland“ auch einmal ein anderes Element kennenlernen. Für den Umzug vom Silbersee II in den Silbersee I wurden Sie mit riesigen Kränen und aufblasbaren Luftkissen angehoben, auf gigantische Fahrgestelle gesetzt und von See zu See bewegt. Ein Umzug der Monate im Vorfeld geplant wird und spannend für alle Beteiligten ist. Im Oktober 2012 wurde die 430 Tonnen schwere „Sythen“ anderthalb Kilometer über Land transportiert, ehe sie in den aktuellen Gewinnungssee wieder in Ihr Element durfte.
Die „Münsterland“ schwimmt auf dem Gewinnungssee.
Der Vorgänger der „Münsterland“, das Baggerschiff „Köln“.
Im Jahr 2012 wechselte die „Sythen“ den See. Hier sieht man den Moment, in dem sie wieder zu Wasser gelassen wird.
In Haltern haben die Quarzwerke den Tagebaubetrieb Anfang der 1920er Jahre übernommen. Anfangs wurde der Sand, der unter der Wasseroberfläche abgebaut wurde, mit einem Eimerkettenbagger gewonnen.
Der Sand wurde dann zum Entwässern aufgeschüttet und mit der Bahn zur Verladung abtransportiert.
Noch Ende der 1940er Jahre wurde der Sand so abgebaut. Das erste Baggerschiff kam erst 1968 in den Einsatz.