Praktikum im Land der Fjorde

Praktikum im Land der Fjorde

Die 19-jährige Quarzwerke Kollegin Gesa Schmidt sammelte während ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau in Norwegen wertvolle Auslandserfahrung. In der Hauptstadt Oslo arbeitete sie in einem Einrichtungsunternehmen. Ein gutes Verständnis für Unternehmensprozesse und eigene Erfahrung in Einkauf und Vertrieb der Quarzwerke halfen ihr schnell sich einzugliedern. Was Gesa Schmidt noch alles erleben konnte und warum sie anderen Azubis empfiehlt ins Ausland zu gehen, erzählte sie ihrem Azubi-Kollegen Lars Petzold im Interview.

Lars Petzold: Hallo Gesa, schön dass du wieder hier bist und dir heute die Zeit genommen hast, über dein Auslandspraktikum in Oslo vom 20.03. – 14.04. zu berichten.

Gesa Schmidt: Hallo Lars. Klar, gerne.

Lars Petzold: Fangen wir doch mal ganz von vorne an: Woher kam die Motivation, das Auslandspraktikum zu absolvieren? Was waren deine Beweggründe?

Gesa Schmidt: In erster Linie ging es mir natürlich darum, Erfahrungen zu sammeln, indem ich mich eigenständig in einer fremden Stadt zurechtfinden und organisieren muss, und mich dadurch persönlich weiterzuentwickeln. Auch reizte mich das Kennenlernen eines neuen Landes und einer neuen Kultur. Ebenso ging es mir darum, mein Schulenglisch praktisch anzuwenden und gegebenenfalls zu verbessern. Außerdem ist Auslanderfahrung ja für viele Arbeitgeber mittlerweile sehr wichtig, daher habe ich das Praktikum in Oslo auch absolviert, um meinen Lebenslauf attraktiver zu gestalten.

Lars Petzold: Und inwiefern haben dich die Quarzwerke und die Berufsschule dann bei deinem Vorhaben unterstützt?

Gesa Schmidt: Die Berufsschule hat mir geholfen, indem sie mir den Platz bei Erasmus+* gesichert haben. Diese übernehmen dann die Finanzierung des Auslandspraktikums. Unterstützung von Seiten der Quarzwerke erfuhr ich zum einen dadurch, dass ich über die volle Zeit des Praktikums bezahlt freigestellt wurde und zum anderen motivierten mich die Personalabteilung und Kollegen in Gesprächen und bestärkten meinen Entschluss. Auch halfen mir die Quarzwerke bei der Suche nach einem passenden Unternehmen innerhalb der europäischen Union. Letztendlich konnte ich den Kontakt zu dem Unternehmen allerdings über Freunde meiner Familie herstellen.

Lars Petzold: Bei welchem Unternehmen in Oslo hast du denn dein Praktikum absolviert und was waren deine Tätigkeiten dort?

Gesa Schmidt: Ich war bei der Perfect Home AS, einem Händler von hochwertigem, luxuriösem Interieur mit 25 Mitarbeitern. Das Besondere ist, dass der Vertrieb hier über Privatpersonen läuft, vergleichbar mit sogenannten Tupperpartys. Meine Aufgabe war es, Datenblätter für die Bestellung bei Lieferanten anzufertigen. Ich war also dem Einkauf zugeordnet.

Lars Petzold: Sowohl von der Größe des Unternehmens als auch vom Kerngeschäft gibt es ja relativ wenig Ähnlichkeit zu den Quarzwerken. Gab es trotzdem Kenntnisse oder Fähigkeiten, die du während deiner Ausbildung bei uns erlangt hast und im Praktikum dann anwenden konntest?

Gesa Schmidt: Ja tatsächlich gab es einiges aus meiner Ausbildung, was mir weitergeholfen hat. Beispielsweise hatte ich durch die Ausbildung schon ein Verständnis von den grundlegenden Prozessen eines Unternehmens und konnte mich dadurch bei der Perfect Home sehr schnell innerhalb der Firma zurechtfinden. Auch meine guten Vorkenntnisse mit dem Programm Excel, welche ich in der Zeit im Einkauf der Quarzwerke erlangte, waren sehr hilfreich. Durch meinen Aufenthalt im Vertrieb der Division 3 war ich schon mit den Grundlagen des Exportes vertraut, so waren Begriffe wie „bill of lading“ keine Fremdwörter für mich. Die Kommunikation mit den Kollegen auf Englisch fiel mir, dank des vorbereitenden Unterrichts in der Berufsschule, auch sehr leicht. Lars Petzold: Das klingt ja so, als wäre im Unternehmen alles super gelaufen. Hattest du denn auch etwas Zeit, dir die Stadt anzuschauen bzw. am sozialen Leben in Oslo teilzuhaben?

Gesa Schmidt: Ich habe mir oft nach der Arbeit oder am Wochenende die Stadt angeschaut. Oslo ist wirklich eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Besonders gut haben mir der Palast der Königsfamilie und generell die Nähe der Stadt zum naheliegenden Fjord gefallen. Auch die Architektur und die Mischung aus alten und neuen Gebäuden waren sehr beeindruckend. Bei den Menschen ist mir vor allem die freundliche und offene Art im Gedächtnis geblieben. Die Kriminalität ist sehr gering, was mit einem hohen Sicherheitsgefühl bei den Norwegern verbunden ist. Auf jeden Fall ist Oslo eine Reise wert.

Lars Petzold: Abschließend würde ich dich gerne noch fragen, was du von deinem Aufenthalt in Oslo mitnimmst. Auch im Bezug auf die Erwartungen, die du vorher hattest.

Gesa Schmidt: Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich wirklich jedem empfehlen würde, ein Praktikum im Ausland zu machen. Alle meine Erwartungen, wurden erfüllt oder sogar übertroffen. Ich bin vor allem persönlich sehr daran gewachsen, beispielsweise fühle ich mich wesentlich sicherer wenn ich alleine in einer neuen Stadt bin. Ich würde sogar sagen, mein Interesse, vielleicht irgendwann mal im Ausland zu arbeiten, hat sich noch verstärkt.

Lars Petzold: Das hört sich ja durchweg positiv an. Vielen Dank für das nette Gespräch.