Pflanzenfarbe

Pflanzenfarben oder: Was hat ein Hammer mit zarten Blüten zu tun?

In der freien Natur, auf Wiesen und in Wäldern, in Gärten, auf Balkonen und in Parkanlagen sind wir gerade zu dieser Jahreszeit von zahlreichen Farben umgeben. Die vorherrschende Farbe ist natürlich Grün, allerdings findet man mit offenen Augen alle Farben des gesamten Farbspektrums, hauptsächlich in Form von Blüten.
Aber warum ist das so? Warum sind die meisten Pflanzen grün und haben so auffällig bunte Blüten?

Die grüne Farbe benötigen die allermeisten Pflanzen auf der Erde, um einen lebenswichtigen Prozess, die so genannte Photosynthese zu betreiben. Der dafür nötige Farbstoff heißt Chlorophyll und kann was ganz Tolles: Mit Hilfe von Sonnenlicht kann das Chlorophyll aus Kohlendioxid und Wasser Sauerstoff und Traubenzucker als Nahrung erzeugen. Der Sauerstoff kommt dann allen Menschen und Tieren zu Gute und ist für alle lebenswichtig!

Chlorophyll ist übrigens grün, weil es aus dem Lichtspektrum, in dem alle Farben enthalten sind, nur den grünen Anteil in unser Auge reflektiert. Den Rest benötigt es zur Energieaufnahme. Und so ist es mit allen Farbe, die wir sehen. Wir sehen nur den Anteil, der zu uns reflektiert wird.

Und warum sind die Blüten bunt und nicht auch grün? Viele Pflanzen werden von Insekten oder auch anderen Tieren bestäubt, damit sie anschließend Samen bilden können. Damit sie zum Beispiel von einer Biene gefunden werden, haben sie auffällige Formen und Farben und machen so eine Art Reklame für sich. Manche Pflanzen sind auch giftig und möchten nicht gefressen werden. Sie haben dann eine Warnfarbe – Achtung, ich bin ungenießbar!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten an die Pflanzenfarben zu kommen und sie zu nutzen. Sie wurden wahrscheinlich schon von den ersten Menschen zum Bemalen von Gesichtern, Gegenständen, Höhlen und zum Färben von Stoffen und Leder benutzt.

Ihr könnt zum Beispiel ein paar Blüten von einer Pflanzensorte sammeln (z. B. Klatschmohn, Ringelblume, Akelei, Glockenblume ….) und in wenig Wasser in einem kleinen, alten Topf kochen. Danach wird die Mischung durch ein Sieb geschüttet und ist nach dem Abkühlen schon malfertig. Die Farben werden kräftiger und halten besser, wenn man etwas Alaun aus der Apotheke hinzugibt. Auch kann man die Farben mit etwas Soßenbinder/Stärke oder Tapetenkleister andicken. Aquarellpapier eignet sich am Besten zum Bemalen und Früchte (Brombeeren, Holunder, Schlehen….) gehen übrigens auch!

Und jetzt kommt der Hammer!
Nehmt ein Stück Papier oder eine kleine Pappe, sammelt ein paar Blüten und Blätter, legt sie auf das Blatt und hämmert mit einem Hammer vorsichtig auf die Pflanzenteile. Ihr werdet sehen, dass ihr viele bunte Flecken erzeugen könnt, die ihr nach dem Trocknen zu einem schönen Bild oder einer Grußkarte weiterbearbeiten könnt.

Viel Spaß beim Experimentieren! Wir freuen uns über Bilder von Euch!