Online-Umweltbildung: Heute bauen wir eine Pflanzenpresse
Pflanzen….. was? Warum sollte man Pflanzen pressen? Brauchen wir den Saft und schmeckt das überhaupt? Gute Fragen und nein, den Saft von (Wild-)pflanzen sollte man nicht probieren, denn er kann giftig sein und schmeckt meistens gar nicht! Eine Pflanzenpresse kann man verwenden, um Pflanzen zu trocknen und damit haltbar zu machen.
Schon um das Jahr 1550 wurden Pflanzen von Wissenschaftlern gesammelt, in einer Pflanzenpresse gepresst bzw. getrocknet und die Pflanzen anschließend auf Papierbögen aufgeklebt und zu Büchern, den sogenannten Herbarien (Kräuterbücher) zusammengefasst. Auf den Entdeckungsreisen von berühmten Naturforschern wie Charles Darwin oder Alexander von Humboldt (etwa um die Jahrhundertwende 1800) wurden in Südamerika tausende unbekannte Pflanzen gesammelt und getrocknet, um sie später botanisch zu bestimmen. Es gab ja noch keine Fotoapparate! Bis heute legen Studenten der Biologie, der Arzneimittelkunde und verwandter Studiengänge im Studium ein Herbarium an, um sich die Pflanzenarten in Ruhe anzuschauen und zu bestimmen.
Die gepressten Blumen oder Blätter kann man aber auch verwenden, um damit kleine Kunstwerke zu machen, wie zum Beispiel Grußkarten, Bilder oder Windlichter. Davon demnächst mehr!
Hier ist eine einfache BAUANLEITUNG:
Ihr benötigt: Ein paar alte Tageszeitungen, Wellpappe oder Pappkarton, 2 Brettchen (alte Frühstücksbrettchen oder alte dünne Holzbretterreste ca. DINA5 groß), 1 Aktenband oder einen alten Gürtel oder einen kleinen Spanngurt.
Faltet die Zeitungen auf die Größe der Brettchen und schneidet die Pappe in 3 ebenso große Stücke. Dann baut ihr ein „Sandwich“ indem ihr ein Brettchen zuunterst legt (Toastscheibe), darauf eine Pappe (Käse), darauf ca. 4-5 gefaltete Zeitungsseiten (Salat), darauf Pappe (Schinken), darauf wieder 4-5 Zeitungen (Salat), darauf Pappe (Käse) und schließlich das zweite Brettchen (Toast) obenauf legt.
Jetzt könnt ihr loslegen und Blumen, wie hier zum Beispiel den Waldmeister, Blätter oder Blüten aus dem Garten oder der Wiese oder dem Wald vorsichtig in eine aufgeschlagene Zeitungsseite legen, schön ausrichten und vorsichtig schließen. Ihr könnt so viele Pflanzen pressen, wie Seiten in eurer Pflanzenpresse sind. Baut dann das „Sandwich“ wieder richtig zusammen.
WICHTIG! : BITTE NUR PFLANZEN NEHMEN, DIE NICHT GESCHÜTZT SIND, DIE NICHT GIFTIG SIND UND DIE IHR IM GARTEN PFLÜCKEN DÜRFT! Fragt einen Erwachsenen, der sich z.B. im Internet oder in Pflanzenbestimmungsbüchern informieren kann!
Jetzt muss die Presse noch verschlossen werden, damit auch genügend Druck erzeugt wird. Dazu nehmt ihr das Aktenband / den Gürtel / den Spanngurt, legt ihn um die Presse und zieht das Band richtig feste zu. Anschließend lasst ihr die Presse ca. 1 Woche einfach liegen. Was dann zu tun ist zeigen wir euch nächstes Mal in Teil 2: Das Herbarium und andere Ideen mit getrockneten Pflanzen.
Viel Spaß!