„Öko-Kunststoff“ – gibt’s das?
Man trifft zwei alte Bekannte, wenn es um die Geschichte der EPDM Werkstoffe geht. Denn ohne die beiden Chemiker Ziegler und Natta (siehe unser Blogbeitrag über Polypropylen am 04. Mai) und deren Verfahren zu einem rentableren, vereinfachten Herstellungsverfahren – die Polymerisation – wäre eine wirtschaftlich sinnvolle Herstellung dieses Synthesekautschuks nicht möglich gewesen.
Schon in den 1960er-Jahren wurde der Synthesekautschuk EPDM aus Ethylen-, Propylen- und Dien-Monomeren entwickelt. Die Dien-Komponente enthält Doppelbindungen, die eine Schwefelvernetzung erlauben.
EPDM besteht aus sehr langen, gesättigten und damit hoch stabilen Molekülketten, ist extrem dehnbar und widerstandsfähig sowie dauerhaft UV-beständig. Er ist frei von Schadstoffen und Weichmachern, wirkt über den gesamten Lebenszyklus nur gering auf die Umwelt ein, ist unproblematisch zu entsorgen und lässt sich weiterverwerten. EPDM ist bei der Herstellung, Verarbeitung und Nutzung nur in geringem Maße belastend für die Umwelt. In Verbindung mit der langen Nutzungsdauer von mehr als 50 Jahren realisiert er eine tolle Ökobilanz verglichen mit anderen Werkstoffen.
Die industrielle Produktion von EPDM begann ungefähr in der Mitte der 1960-er und findet aufgrund seiner Allround-Eigenschaften seither breite Verwendung überall dort, wo eine robuste Abdichtung gefordert ist. Da EPDM resistent gegen UV- und Ozon-Einstrahlung, Säuren und mechanische Belastungen ist, gehört es mittlerweile zu einem der am meisten verwendeten Elastomere.
Große Mengen an EPDM werden in Automotive gebraucht
Mengenmäßig wird EPDM in der Automobilindustrie am meisten eingesetzt, z.B. für Dichtungsprofile in Türen und im Kofferraum, an Fenstern und Scheinwerfern, als Stoßstangenpuffer, für Schläuche und Dichtungselemente. EPDM wird infolge seiner guten Heißwasserbeständigkeit auch in Dichtungen und Schläuchen bei Waschmaschinen und Geschirrspülern verwendet. Außerdem hat es wegen seiner guten Witterungsbeständigkeit zu Recht einen hohen Marktanteil in Bauprofilen errungen.
Anwendungsbeispiele für EPDM:
- Bau & Konstruktion – Abdichtungsbahnen und –planen, Dachfolien, Fassaden und Bauwerksabdichtungen, Profile, Wasserleitungen
- Elektrik & Elektrotechnik – Kabelummantelungen
- Mobilität & Transport – Schläuche, Vielzahl von Dichtungen, O-Ringe, Profile
- Gartenbau & Haushalt – Schläuche für Wasch- und Spülmaschinen, Teichfolien, Dichtungen im Sanitärbereich
- Maschinen- und Anlagenbau – Dichtungen, O-Ringe, Förderbänder
- Sonstiges, z.B. Füllmaterial für Boxsäcke
Gummi ist aus unserem alltäglichen Leben als ein extrem dehnbarer Werkstoff nicht mehr wegzudenken. Gummi-Polymere sind dort zu finden, wo die Elastizität eine besondere Bedeutung hat, z.B. bei Reifen, Bodenbelägen, Schläuchen, Kabeln und Transportbändern oder auch in diversen Haushaltsprodukten. Als chemisch inerter Füllstoff ist der plättchenförmigen Kaolin sehr witterungsbeständig. Gröbere Kaolin-Typen zeigen in Gummi eine verstärkende Wirkung; die feinen Kaolin-Typen besitzen sogar eine sehr ausgeprägte Verstärkungswirkung. Durch den Zusatz dieser Kaoline werden Zugfestigkeit, Weiterreißwiderstand und E-Modul erhöht. Zudem lassen die hellen CHINAFILL Kaoline die Herstellung gut einfärbbarer Produkte zu. Bei Kabeln bewirkt Kaolin zusätzlich noch eine Erhöhung der Isolationseigenschaften.
Wichtige Quarzwerke Produkte für Elastomere und Gummi: CHINAFILL Kaolin und TREMIN Wollastonit
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Der nächste Blog-Artikel beschäftigt sich mit Biokunststoffen und rundet unsere kleine Serie über die verschiedenen Kunststoffarten ab.