Hier die wichtigste Meldung des Tages: der Monte Kaolino braucht eine Schönheitsbehandlung

„Bitte, welcher Monte braucht was?“ werden sie sich sicher fragen und das vollkommen zurecht. In unserem heutigen Throwback Thursday schauen wir uns die Geschichte des berühmten „Berges“ in Hirschau an und klären die Frage, warum der Berg 2011 plötzlich nicht mehr schön genug war.

1956 gründete Wolfgang Droßbach, damals Geschäftsführer der Amberger Kaolinwerke, den ersten Sandskiverein der Welt, den SC Monte Kaolino Hirschau e.V. Die Amberger Kaolinwerke ermöglichten den Spaß – und das bis heute.

Denn seit 1901 wird in der Oberpfalz Kaolin gewonnen. Früher wurde der dabei mit abgebaute Quarzsand nicht benötigt, sondern aufgehaldet. Heute undenkbar, aber damals wollte man sich auf Kaolin konzentrieren. Doch das ist der Grund für den wunderbaren und schneeweiße Monte Kaolino, der im Laufe der Jahre auf über 100 Meter anwuchs. Er ist inzwischen das Wahrzeichen der Stadt Hirschau. Bis ca. 1990 haben sich hier um die 35 Mio. Tonnen Quarzsand angesammelt, die die Grundlage für das Skivergnügen bilden. Die Amberger Kaolinwerke bauten einen Schlepplift und eine 30-Meter-Sprungschanze an den Berg und machten das Skivergnügen komplett.

Neben der Gründung des Skivereins legte Wolfgang Droßbach den Grundstein für die touristische Entwicklung am Monte Kaolino. Er schenkte der Gemeinde das Gelände für den Campingplatz und förderte den Bau des Schwimmbades. Daraus ist heute ein großer Freizeitkomplex geworden mit Hochseilpark und einer Sommerrodelbahn.

Der Freizeitpark am Monte Kaolino ist ein erster Schritt in die Zukunft der Region. Wenn einmal der Rohstoff Kaolin abgebaut ist, kann Hirschau vielleicht schon vom Tourismus leben. Denn bereits heute kommen jedes Jahr rund 150.000 Besucher in die Oberpfalz.

Nun zur Schlagzeile: 2011 äußerte sich der damalige Bürgermeister Hans Drexler in einem Radiointerview, dass der Sandberg nicht mehr weiß genug wäre. Doch die Färbung kam durch Ablagerungen auf der Oberfläche und seltene Pflanzen, die am Berg wachsen zustande.

Und so zeigt sich auch hier wieder einmal, dass wahre Schönheit erkennt, wer genau hinsieht.