
Mit Allradantrieb durch die Grube
Das Kaolin aus unserem Werk in Kemmlitz ist zwar ein begehrter Rohstoff, leicht befahrbar ist die weiße Tonerde gerade bei nassem Wetter allerdings nicht. Deswegen kommt im Fuhrpark der Kemmlitzer Kaolinwerke seit neuestem der Allrad-Geländewagen D-MAX zum Einsatz. Wie dessen Alltag in der Grube aussieht, beschreibt ein in Produktspezialist des D-MAX Herstellers.
Hartes Porzellan
Kaolin ist eine Grundlage für Keramik, aber auch in der Papier- und Kunststoffindustrie wird er gebraucht. Seit über einem Jahrhundert wird das Gestein in den Kemmlitzer Kaolinwerken gefördert. Und zwei D-MAX leisten tatkräftige Unterstützung.
Es ist noch dunkel, als wir Henry Hessel treffen. Der Leiter der Werkserhaltung Mechanik plant jeden Morgen um sechs mit seinem Chef und den anderen Bereichsleitern den Tag. Frührapport nennen sie das, nicht Morgenmeeting oder Daily Kick-Off. Man redet hier lieber Klartext. Und verliert ungerne Zeit. „Auf in die Grube“, sagt Hessel. Er zieht sich eine Regenjacke an und zögert kurz. Ob wir mit dem D-MAX gekommen sind, fragt er. Wir bejahen. Hessel lacht kurz auf. „Mit was anderem würden wir auch Probleme bekommen.“
Der Tagebau ist groß, in etwa 25 Hektar. Normalerweise sind Tagebauten Privatgelände, hier aber gibt es befestigte öffentliche Straßen. Während langsam die Sonne aufgeht, gibt es von Hessel auf der Rückbank Fakten. Bis zu 1.500 Tonnen Rohmaterial werden jeden Tag abgebaut. Ein Förderband, drei Kilometer lang, bringt die Menge vom Tagebau in die Schlämmerei. Dort wird der Kaolin herausgewaschen. 30% bleiben danach noch übrig. Die werden über eine drei Kilometer lange unterirdische Leitung ins Stammwerk transportiert, gepresst, getrocknet und auf LKW verladen. Exportiert wird in die ganze Welt. Das Werk ist voll ausgelastet, 87 Leute in vier Schichten. Seit über 125 Jahren läuft der Abbau. Hessel arbeitet seit 40 Jahren hier.
Zuverlässigkeit trifft auf Zuverlässigkeit
Vor uns liegt der Tagebau, Zeit für den Allradantrieb. Der weiße Schlamm ist überall. Langsam kämpfen wir uns vor. Bis auf den D-MAX sind wir natürlich nicht vorbereitet. Wir steigen aus dem Auto und sinken mit viel zu dünnen Schuhen sofort ein. Sturmböen treiben Regenfronten durch die Grube. Im Hintergrund bohrt sich der Schaufelbagger in den Berg. Ein weiterer D-MAX hält neben uns, routiniert. Ein Mann steigt aus, sofort sammeln sich Regentropfen auf seiner Brille. Sie stören ihn nicht. „Willkommen in den Kaolinwerken“, sagt er. Sein Händedruck ist fest, Gerd Zimmermann sein Name. Seit 1980 ist er dabei, verantwortlich für Grube und Schlämmerei.
Die Beschaffenheit des Kaolins ändert sich innerhalb weniger Meter. Vier verschiedene Grundsorten bieten die Kemmlitzer Werke an, die durch Vermischung der einzelnen Qualitätsstufen entstehen. Zimmermann kennt die Lagerstätte genau, weiß also, an welcher Stelle mehr und wo weniger abgebaut werden muss. Proben nehmen ist dabei nur ein Teil seines Alltags. Er inspiziert das Förderband und die vier Bagger. Er überwacht die Fremdfirmen, die für die Freilegung neuer Abbauflächen verantwortlich sind. Er kümmert sich um die Archäologen, die weiter oben die zukünftigen Abbauflächen erforschen. Er ist das ganze Jahr über draußen. Seit etwas mehr als einem Jahr kann er sich dabei auf den D-MAX verlassen. „Ein sehr zuverlässiges Auto“, sagt er. „Wenn man sich hier ein bisschen auskennt, kommt man damit fast überall hin.“
Läuft wie geschmiert
Tony Seidels Werkstatt liegt neben dem Stammwerk. Schmiermaxe nennen sie ihn hier, Instandhaltung und Abschmierarbeiten sind die offiziellen Bezeichnungen. Manche Tage sind Routine, an anderen wechselt er 400 Liter Öl bei einem der Schaufelradbagger. Fettpresse, Ölwanne, Auslaufschutz – eine halbe Tonne Werkzeug hat er bei jeder Kontrollfahrt dabei. Und seit kurzem macht er die im D-MAX. „Vorher hatte ich eine Ladefläche mit Plane“, sagt er. „Jetzt ist alles geschlossen und dementsprechend viel sicherer.“ Und auch den neuen Komfort will er nicht mehr missen. „Im Sommer heizt sich die Grube auf weit über 30 Grad auf, im Winter sind es minus zehn. Da ist man über die Klimaanlage schon froh.“ Und auch vom neuen 1,9-Liter Motor ist Seidel positiv überrascht. „Läuft wie geschmiert“, meint er und lacht. Wer könnte ihm widersprechen?
Moritz Scholz
Hier hilft nur der Allrad-Antrieb – Bei nassem Wetter wird die Grube schnell zur Matschstrecke
Mit Sack und Pack – Auf den Kontrollfahrten ist einiges an Material dabei
Immer in Bewegung – Bänder transportieren die Tonerde durch die Grube
Auch bei unschönem Wetter gilt: „Auf in die Grube“
Imposante Erscheinung – insgesamt vier Schaufelradbagger sind in der Grube im Einsatz
Die Bagger der Kemmlitzer Kaolinwerke bei der Arbeit
Kein Selbstläufer – Nur mit regelmäßiger Wartung bleiben die Maschinen in Schuss
Läuft wie geschmiert: „Schmiermaxe“ Tony Seidels von der Instandhaltung bei der Kontrollfahrt