Lernen bei den Quarzwerken – Ausbildungsberufe stellen sich vor

In der Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin sind Kreativität, technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen gefragt.

Oliv oder Tannengrün, mit Ärmeln oder ohne – um das Aussehen des nächsten Sommerkleides kümmern sich Modedesigner. Aber was ist mit technischen Produkten, wie beispielsweise einem Gabelstapler, medizinischen Geräten oder ganzen Produktionsanlagen?

Auch diesen muss – bei Neuentwicklungen oder Modernisierungen – Form und Gestalt gegeben werden und am Ende muss das Ganze auch noch richtig funktionieren. Hier kommt der Technische Produktdesigner ins Spiel (früher: Technischer Zeichner). Dieser entwirft und konstruiert Bauteile, Baugruppen oder Gesamtanlagen nach Kundenwunsch.

Alena Pichl ist 20 Jahre alt und die erste Technische Produktdesignerin der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion, die wir bei den Amberger Kaolinwerken ausbilden (Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre). Wir haben nun mit ihr gesprochen, wie sie die ersten Monate ihrer Ausbildung bei uns erlebt hat.

Alena an ihrem Arbeitsplatz
Alena an ihrem Arbeistplatz in Hirschau.

Seit wann bist Du bei AKW?

Ich bin seit September als Auszubildende zur Technischen Produktdesignerin bei den Amberger Kaolinwerken (Anm. d. Red.: https://blog.quarzwerke.de/azubi-hirschau/). Die ersten vier Monate der Ausbildung habe ich in der Metalllehrwerkstatt verbracht und dort – wie die Industriemechaniker – die Grundlagen im Bohren, Feilen, Sägen und in Werkstoffkunde gelernt. Anschließend bin ich in meinen Bereich, den Servicebereich Technik, gekommen und hatte dort dann endlich die Gelegenheit, mich intensiver mit CAD-Software wie beispielsweise Autodesk Inventor® und verschiedenen anderen Zeichenprogrammen wie AutoCAD® zu beschäftigen.

Warum hast Du Dich für diesen Ausbildungsberuf entschieden?

Ich habe mich schon während der Mittelschulzeit leicht in Geometrie getan und hatte dort auch die Möglichkeit das erste Mal mit CAD-Programmen zu arbeiten. Industriebereich und -anlagen haben mich schon immer interessiert, weil man täglich Berührungspunkte hat. Besonders spannend finde ich es zu sehen, wie verschiedene Teile miteinander funktionieren und dadurch Industrieanlagen entstehen – von der ersten Zeichnung, über die Erstellung erster Modelle, bis hin zur Konstruktion.

Man vermutet Technische Produktdesigner ja gemeinhin eher in der Automobilbranche oder der Medizintechnik. Warum hast Du Dich für die Kaolinindustrie entschieden?

Mein Opa und mein Vater haben beide in der Kaolinindustrie gearbeitet. Wenn man wie ich in einer Region mit Bodenschätzen aufwächst, kommt man als Kind schon damit in Berührung – zum Beispiel bei Ausflügen zum Monte Kaolino. In der zehnten Klasse folgte dann eine Unternehmensführung bei den Amberger Kaolinwerken und da ich aus dem Bekanntenkreis gehört habe, dass die AKW eine gute Ausbildung bietet, war das Interesse direkt da. Und eine gewisse Familientradition kann ich so auch weiterführen.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus? Welche Produkte designst Du?

Momentan bekomme ich Pläne und erstelle nach diesen Plänen zwei- und dreidimensionale Bauteile. Anschließend füge ich diese in Baugruppen zusammen, um ein funktionstüchtiges Modell zu erhalten. Das könnten dann beispielsweise eine Welle oder ein Rollenbock für Förderbänder sein. Außerdem zählt die Simulation von Bauteilen, um Funktionen von Anlagen oder Maschinen zu verdeutlichen, zu meinen Aufgaben. Später kommt auch noch die Konstruktion von Ersatzteilen und die Unterstützung der Anlagenplanung dazu.

Dreidimensionales Bauteil.

Ich stehe dabei immer in engem Austausch mit meinem Ausbilder – wir besprechen die Abläufe von Ausbildung und Berufsschule, er beantwortet meine Fragen zu CAD-Programmen und unterstützt mich bei Projektübungen.

Wie sieht Dein Alltag in der Berufsschule aus?

Ich habe ein- bis zweimal in der Woche Berufsschulunterricht mit verschiedenen Lernfeldern wie Technisches Zeichnen mit Hand oder CAD-Programmen. Außerdem werden Werkstoff- und Fertigungskenntnisse, wie zum Beispiel „Welche Stahlsorten gibt es? Wie werden diese behandelt? Wo werden sie eingesetzt?“ und Kenntnisse in der Auftragsprojektierung wie beispielsweise „Wie nimmt man Aufträge an? Wie ist der Ablauf eines Projektes? Betrachtung wirtschaftlicher und technischer Aspekte“ vermittelt. Die Berufsschule ist in Weiden. Im ersten Jahr lerne ich gemeinsam mit Stahlbauern und Produktgestaltern die gemeinsamen Grundlagen der drei Berufsbilder, im kommenden Jahr folgt dann die Trennung und Spezialisierung.

Was hast Du von Deiner Ausbildung erwartet und haben sich Deine Vorstellungen erfüllt? Bist Du zufrieden mit Deiner Wahl?

Ich habe nicht erwartet, Teile zu designen und Farben auszuwählen wie ein Künstler. Ich wollte Maschinenteile konstruieren, die ich in ein Gesamtbild einer Anlage einfügen kann, bei denen ich mich an Normvorgaben, Maße und Kundenwünsche halten muss und Teil von unternehmensweiten Projekten mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen sein kann.

Diese Vorstellung haben sich teilweise schon erfüllt – ich bin ja erst seit einem guten dreiviertel Jahr in der Ausbildung – und ich bin ziemlich zufrieden mit meiner Wahl. Ich fühle mich gut aufgehoben und bin in meinem Ausbildungsberuf sehr glücklich.

Was gefällt Dir besonders gut?

Das Zusammenfügen der Bauteile in Baugruppen, denn da sieht man, ob die Bauteile nach Maß richtig konstruiert sind. Das entstandene Gesamtbild stimmt einen zufrieden, wenn alles passt – ein bisschen wie puzzeln. Interessant finde ich auch wie beispielsweise Sand auf die verschiedenen Materialien wirkt. Hier muss ein überlegter Einsatz erfolgen, um keinen sofortigen Verschleiß in den Anlagen zu haben. Welche Materialien verwendet werden können und welche ungeeignet sind, das finde ich persönlich auch sehr interessant.

Technischer Produktdesigner - Bauteil
Drei-Tafelbild-Projektion für die Fertigung des Bauteils.

Was würdest Du einem neuen Azubi mit auf den Weg geben?

Für eine Ausbildung als Technischer Produktdesigner muss man räumliches Vorstellungsvermögen besitzen und Freude am Umgang mit PCs und Software haben. Um sich den Arbeitsalltag zu erleichtern ist es wichtig, positiv zu bleiben und es mit Humor zu nehmen, wenn mal etwas nicht funktioniert – das erleichtert den Arbeitsalltag ungemein.

Herzlichen Dank, liebe Alena für Deine Zeit und Deine Offenheit. Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Freude in Deiner Ausbildung.

Solltest auch Du Interesse an einer Ausbildung bei den Amberger Kaolinwerken haben, findest Du unter https://www.quarzwerke.com/karriere/schueler/ unsere Ausbildungsstellen und Wissenswertes zu Ausbildungsberufen in der Quarzwerke Gruppe.