Kölsches Mädche zog es nach Frechen
Sie kommt von dem bekannten Kölner Friedhof Melaten und lebt seit diesem Frühjahr in der Rekultivierung des Frechener Tagebaus.
Offenbar hat sie Familienpläne mit einem uns unbekannten Mann, denn sie haben einen Horst gebaut. Klingt das nicht nach einer wunderbaren Geschichte?
Fast hätten wir vergessen zu erzählen, um wen es sich handelt: Die Rede ist von einem Habichtweibchen.
Der Vogel wurde im Mai 2017 als Nestling auf dem Kölner Melatenfriedhof beringt und erhielt vom Berliner Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung einen GPS-Sender. Dessen Daten ermöglichen dem betreuenden Kölner Habichtexperten Michael Lakermann, die Bewegungen des Habichtweibchens zu protokollieren. Und diese Spur führte ihn zu uns.
Bevor die Bäume zu viel Laub tragen und der Brutplatz nur noch schwer zu finden ist, fragte er bei der Quarzwerke Biologin, Britta Franzheim, nach Hilfe. Als Lakermann das Weibchen auf dem Gelände der Quarzwerke fliegen sieht, ist er erfreut: „Ich war ja schon bei der Beringung des Tiers dabei. Ein schönes Gefühl“. Ob die beiden dieses Jahr brüten ist noch unklar. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten – versprochen.
Vorab bekommen Sie schon mal Infos zum Habicht:
Habichtweibchen sind ziemlich groß – ungefähr so groß wie ein Bussard. Die Männchen sind etwas kleiner. Die Unterseite des Habichts ist gebändert: Er trägt feine graue Bänder auf weißem Grund. Die Oberseite ist grau bis bräunlich. Verwechseln kann man Habichte mit Sperbern, die ein sehr ähnliches Gefieder haben, aber nur etwas so groß sind wie eine Taube.
Seinen Horst baut das Habichtpärchen in einem hohen Baum, nahe am Stamm. Dazu schichtet es Äste, Zweige und Blätter zu einem großen, struppigen Haufen auf. Habichtpärchen bleiben ihr Leben lang zusammen und bauen im Laufe der Jahre verschiedene Horste, in denen sie abwechselnd brüten.
Weiter Infos zum Habicht finden sich auf der Webseite des NABU.
Hier könnte bis Mitte April die Familiengründung starten … wir sind gespannt.
Habichtexperte Michael Lakermann ist dem Habicht auf der Spur.