Kleine Schwalben lieben Sand – Unsere Online-Umweltbildung während der Corona-Krise geht weiter
Liebe Kinder, auch nach den Osterferien gibt es für die meisten keine Schule und keine Treffen mit Freunden. Und unsere Umweltbildungsangebote können leider immer noch nicht stattfinden. Aber die Natur ist erwacht, und wir möchten versuchen, mit Euch gemeinsam – zumindest online – dabei zu sein.
Seit Mitte April sind die ersten Uferschwalben dabei, in unseren Tagebau gut 200 Röhren zu bauen. Zwischen Frühling und Herbst leben diese seltenen und geschützten Vögel mitten in unserer Quarzsand-Gewinnung. Ohne die frischen und steilen Wände, die unsere Bagger hinterlassen, hätten sie keinen Lebensraum.
Warum das so ist, erklärt sich durch den Lebensraum, den diese Vögel früher einmal hatten. Wie ihr Name schon verrät, lebten sie ursprünglich an Ufern. An steilen, sandigen Ufern, die durch Hochwasser entstanden waren. Solche natürlichen Lebensräume gibt es allerdings heute kaum noch, und die Schwalbe hat sich als neuen Lebensraum Kies- und Sandtagebaue gesucht.
Die armtiefen Löcher werden vom Männchen und Weibchen gemeinsam mit dem Schnabel und den Krallen mühsam in die Wand gegraben. Das dauert schon ein paar Tage und nicht jede Röhre hält.
Wenn wir die Größe der Uferschwalbe in Relation zu der Tiefe der Röhre nehmen, dann ist es im Verhältnis so, als wenn ein Mensch eine rund 7 Meter tiefe Röhre mit den Händen graben müsste – ganz schön mühsam, oder? Aber die Vögel sind geübt und schaffen es letztendlich doch, in ein loses Material eine feste Röhre zu graben. Die Röhren steigen nach hinten etwas an, am Ende befindet sich eine kleine Erweiterung, die mit Halmen und Federn ausgepolstert wird. Ein- bis zweimal im Jahr werden dann 2 bis 6 Eier dort hineingelegt, gut zwei Wochen lang bebrütet und über drei Wochen lang gefüttert. In dieser Zeit ist an der Wand ein reges Treiben. Immer wieder gehen die kleinen Schwalben jagen. Meist fliegen sie dazu niedrig über Wasserflächen und fangen Insekten.
Während der kalten Monate fliegen die Schwalben nach Afrika und Südamerika, und die Wand kann von unseren Baggern abgebaut werden. Pünktlich zum nächsten Frühjahr gibt es dann wieder eine frische, steile Sandwand – genau so, wie es die kleinen Uferschwalben lieben.
Auch wenn wir unsere Gewinnungsbereiche immer ein wenig nach den Schwalben und ihren Röhren richten müssen, sind wir mächtig stolz, dass sie jedes Jahr wieder zu uns kommen.
Die Uferschwalbe ist die kleinste Schwalbenart. Männchen uns Weibchen bauen zusammen ihre Brutröhre. Während der brutzeit geht es an der Uferschwalbenwand zu, wie in einem Taubenschlag. So sieht die Uferschwalbenwand im Herbst aus: Die Röhren sidn verlassen und der Regen hat seine Spurenhinterlassen.