Informativer Spaziergang: Hinweisschilder für Besucher im Frechener Artenschutzwald
Seit vier Jahren entsteht in dem Frechener Waldstück zwischen A 4 und Bahngleisen ein besonderer Artenschutzwald. Seit Neustem informieren dort große Hinweistafeln über die Entwicklung des Projektes. So können Waldbesucher nicht nur die Natur genießen, sondern während ihres Spaziergangs auch interessante Informationen über die Artenschutzmaßnahmen erhalten. Und das kommt gut bei den Spaziergängern an: Werkleiter Andreas Graf erhielt bereits positive Rückmeldungen zu den neuen Infoschildern.
Im Mai 2014 haben der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und die Quarzwerke einen langfristigen Vertrag geschlossen, laut dem ein Waldbereich nördlich des Quarzsand-Tagebaus zu einem „Artenschutzwald“ umgewandelt werden soll. Seitdem entwickelt sich das Gebiet zu einem Wald mit besonderer Attraktivität für viele seltene Tierarten.
So bietet der Artenschutzwald beispielsweise ein verbesserter Lebensraum für Fledermäuse, Spechte, Frösche, Insekten oder Haselmäuse. Zusammen mit der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft wurden insgesamt 18 Maßnahmen festgelegt, die den Forst aufwerten. Spechte und Fledermäuse benötigen z. B. Löcher im Baumstamm und die sind besonders häufig in stehendem Totholz. Die toten Bäume bieten nicht nur einen Lebensraum, sondern auch Nahrungsgrundlage für die Waldbewohner. In einem anderen Waldbereich werden „Biotopbäume“ gezielt gepflegt und in ihrer Entwicklung gefördert. An weiteren Stellen wurden Stillgewässer angelegt, die Insekten und waldbewohnenden Amphibien, wie z. B. Salamandern, einen Lebensraum bieten. Abgerundet werden die Maßnahmen durch die Schaffung von stufigen Waldrändern, d. h. Rändern aus verschiedenen Waldzonen und angrenzenden Wildwiesen. Alle Biotopmaßnahmen werden durch ein umfangreiches Monitoring begleitet.
„Hier setzen wir einen besonderen Schwerpunkt im Waldnaturschutz im Einklang mit einer nachhaltigen Produktion von Holz. Die Stillgewässer werten die Fläche als Amphibienlebensraum auf und schaffen so noch mehr Artenvielfalt“, so Forstamtleiter Uwe Schölmerich. „Ein gutes Beispiel für eine gelungene Kombination von Ökologie und Ökonomie“, fügt Quarzwerke Unternehmenssprecherin Britta Franzheim hinzu.
Am Projekt Artenschutzwald sind neben dem Landesbetrieb Wald und Holz und der Quarzwerke GmbH auch beratend die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft und die Untere Landschaftsbehörde des Rhein-Erft-Kreises beteiligt. V.l.n.r.: Andreas Graf (Werkleiter Quarzwerke), Uwe Schölmerich (Leiter Forstamt), Britta Franzheim (Unternehmenssprecherin Quarzwerke), Christian Chmela (Biologische Station Bonn/Rhein-Erft), Wolfgang Mayr (Untere Landschaftsbehörde Rhein-Erft-Kreis), Theodor Peters (Förster), Gottfried Ismar (Green-Team Quarzwerke) und Hilde (Hund).
Die Schilder bieten nicht nur Informationen über das Projekt, sondern zeigen auch die verschiedenen Waldbereiche und Lebensräume der Tiere.