Salamander (Foto Sven von Loga)

Gepunktet oder gestreift und giftig: Der Feuersalamander (Salamandra salamandra)

Wie oft habt ihr schon mal am hellichten Tag einen lebenden Feuersalamander gesehen?

Das wird wohl nicht sehr häufig geschehen sein, denn obwohl die Tiere sehr auffällig gelb und schwarz gezeichnet sind, auch recht groß werden (bis zu 30 cm lang) und gar nicht mal so selten sind, bleiben sie für die meisten Menschen unsichtbar.

Ihr Lieblingswetter ist langanhaltender Regen, ihre Lieblingstageszeit ist die Nacht und ihr Lieblingslebensraum ein Laubwald mit alten Bäumen, Totholz, Höhlen und Gewässern. Und dann macht er auch noch eine Winterruhe in frostfreien alten Stollen oder Höhlen. So kommt es, dass wir sonnenhungrigen und tagaktiven Menschen dem Salamander selten über den Weg laufen.

Lebende Jungtiere

Tagsüber versteckt der Lurch sich unter Baumstümpfen oder in Felsspalten, nachts geht er auf die Jagd nach Schnecken, Würmern uns Asseln. Auch suchen die trächtigen Weibchen Gewässer auf um dort bis zu 30 lebende Junge abzusetzen. Die kleinen Larven mit den großen Kiemenbüscheln am Kopf sind dann auf sich allein gestellt. Ähnlich wie die Molche wachsen sie innerhalb von 3 bis 6 Monaten zu kleinen, lungenatmenden Salamandern heran, die dann das Wasser verlassen.

Gift schützt aber nicht immer!

Ein Feuersalamander kann ziemlich alt werden: Es wurden in der Natur Exemplare von über 20 Jahren gefunden, in Gefangenschaft wird von einem 50jährigen Tier berichtet! Das liegt zum Einen wohl an der Giftigkeit des Hautsekrets, das Salamander bei Gefahr hinter den Ohren absondern können (bei kleinen Raubtieren führt es zu Speichelfluss, Erbrechen und Augenreizungen, beim Menschen zu Haut- und Augenbrennen).

Apropos Brennen: Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass Feuersalamander Brände löschen können. Die Tiere wurden dazu lebend ins Feuer geworfen und haben wohl daher ihren feurigen Namen erhalten. Kaum zu glauben, dass dieser Aberglaube Erfolg gehabt hat!

Zum Anderen führt die Warnfärbung schwarz/gelb ähnlich wie bei Wespen dazu, dass Beutegreifer lieber Abstand halten. Auch schützt das Hautsekret das Tier vor Bakterien- und Pilzbefall.

Leider ist in den letzten Jahren aber ein Pilz („Bsal“) eingeschleppt worden, gegen den die Salamander nicht geschützt sind und der ganze Populationen ausrottet. In der Eifelregion ist der feindliche Pilz, der sich leicht über Sporen verbreitet, schon angekommen. Wir haben die Frechener Population untersuchen lassen und zum Glück war sie gesund!

Neue Biotopteiche in Frechen

Im „Artenschutzwald“ bei Frechen-Königsdorf, der sehr gute Lebensbedingungen für Salamander liefert, wurden in den letzten Jahren einige neue Biotopteiche für die gefleckten Lurche angelegt, in denen mittlerweile auch schon einige Larven gesehen wurden.

So hoffen wir, dass der letzte Satz der vor allem bei der Eltern- und Großelterngeneration bekannten grünen Hefte „Lurchis Abenteuer“ ( Werbemittel der Schuhfirma „SALAMANDER“) auch weiterhin gilt:

„Lang schallt’s im Walde noch: Salamander lebe hoch!“