Gemeinsamer Vortrag – gemeinsames Ziel

Obwohl erst im vergangenen Jahr gestartet, ist die Initiative „Amphibienschutz bei der Rohstoffgewinnung“ bereits jetzt ein echtes Vorzeigeprojekt. Die gemeinsame Initiative von Biostationen, Branchenverband vero und den Quarzwerken zur Förderung von Abgrabungsamphibien war auch Thema beim Jahrestreffen des Landesfachausschusses (LFA) Amphibien- und Reptilienschutz der NABU (Naturschutzbund) in Düsseldorf.

Im Januar kamen dort in der Geschäftsstelle des NABU NRW die Experten rund um Frösche, Unken und Schlangen zusammen, um sich über den Artenschutz der leider häufig stark bedrohten Tiere auszutauschen. Die Zusammenarbeit zwischen Rohstoffunternehmen und Artenschützern beim Schutz der sogenannten Abgrabungsamphibien ist dabei als Musterbeispiel für den Erhalt seltener Lebensräume herausgestellt worden. Bedrohte Arten wie Wechselkröte, Gelbbauchunke oder Kreuzkröte fühlen sich vor allem in der Nähe offener Sandgruben heimisch. Besonders während der Paarungszeit sind die freien Sandflächen für die Tiere enorm wichtig, da sie in stehenden Pfützen auf der Kies-Erde laichen. Das Problem: Größere, feuchte Sandflächen sind in der heutigen Kulturlandschaft immer seltener anzutreffen. Deshalb sind insbesondere die Gruben im Sandtagebau umso begehrter als Paarungsort für die seltenen Amphibien. Mit wenigen Handgriffen kann jeder Betreiber nicht nur Fortpflanzungs- sondern auch Ruhe- und Überwinterungsmöglichkeiten schaffen. Auch wir bei den Quarzwerken können jedes Jahr, vor allem zur Paarungszeit der Kröten, ein reges Treiben in unserem Tagebau beobachten. Um die „Kinderstube“ der seltenen Arten zu schützen, sperren wir die entsprechenden Areale ab. Mit der gemeinsamen Initiative soll dieser gezielte Schutz der Abgrabungsamphibien ausgebaut und weitergetragen werden.

Dass Industrie und Naturschutz gemeinsame Artenschutzprojekte machen ist nicht neu aber auch immer noch nicht alltäglich. Quarzwerke Biologin Britta Franzheim arbeitet in verschieden Projekten mit dem Naturschutz zusammen. „Gerade als Rohstoffgewinnungsunternehmen hat man wirklich viele Möglichkeiten Natur zu gestalten und seltene Arten zu unterstützen“, weiß die Biologin, die zahlreiche verschiedene Artenschutzmaßnahmen der Quarzwerke koordiniert. Gemeinsam mit Vertretern von NABU und vero gehörte Sie denn auch zu denjenigen, die das Amphibienschutz-Projekt vor den Artenschutz-Experten vorgestellt hat. Lässt sich nur hoffen, dass aus der gute Ansatz bald weiter Schule macht.

Mehr Informationen zum Projekt finden sich hier.

 


Die Abgrabungsamphibien-Projektverantwortlichen v.l.n.r.: Peter Schmidt (Biologische Station Bonn/Rhein Erft), Elmar Schmidt (NABU Station Leverkusen-Köln), Britta Franzheim (Quarzwerke), David Tigges (vero).

Die Abgrabungsamphibien-Projektverantwortlichen v.l.n.r.: Peter Schmidt (Biologische Station Bonn/Rhein Erft), Elmar Schmidt (NABU Station Leverkusen-Köln), Britta Franzheim (Quarzwerke), David Tigges (vero).