Förster, Waldwächter und Stimmenimitator: Der Eichelhäher (Garrulus glandarius)
Viele Menschen – aber auch andere Tiere – fallen auf den begabten Stimmenimitator herein. Manchmal scheint es so, als habe der Eichelhäher sogar Spaß daran, andere zum Narren zu halten.
Viele Vögel reagieren mit Flucht, wenn er wie ein Bussard ruft. Er beherrscht aber auch Grünspecht oder Sperber.
Kluger Verwandter von Rabe, Krähe und Co
Eichelhäher gehören zu den Rabenvögeln, denen nachgesagt wird, dass sie besonders klug sind. Nicht nur dass sie Raubvögel wie auch Habicht und Sperber imitieren können. Auch dienen seine krächzenden Rätschrufe als Warnung für andere Waldtiere vor großen Tieren oder auch Menschen, die nicht lange unentdeckt bleiben.
Rabenvögel sind normalerweise schwarz oder grau gefärbt. Der Eichelhäher bildet allerdings eine farbenfrohe Ausnahme. Besonders seine blauen Flügelfedern sind begehrte Sammelobjekte und erleichtern die Bestimmung dieser Vogelart.
Förster und Waldbauer
Überhaupt sind Eichelhäher häufige Gäste in Gärten und Parks und lassen sich gut beobachten, besonders, wenn sie im Herbst ihre Wintervorräte an Eicheln, Bucheckern und Nüssen anlegen. Dazu vergraben sie mit dem Schnabel insgesamt bis zu 11 Kilogramm Futter, das sie in ihrem Schlund transportieren (bis zu 10 Eicheln passen dort hinein!). Im Laufe des Winters finden Sie nicht alle Verstecke wieder und tragen somit, ähnlich wie die Eichhörnchen, zum Aufbau eines neuen Waldes bei. Diese neuen Waldflächen werden von den menschlichen Förstern schon mal „Hähersaaten“ genannt.
Bad in den Ameisen
Wenn man Glück hat, kann man an einem sonnigen Tag einen Eichelhäher in Ameisensäure baden sehen: Dazu bedarf es eines intakten Ameisenhaufens, auf dem zahlreiche Ameisen unterwegs sind. Der Häher legt sich mit ausgebreiteten Flügel darauf und lässt sich von den empörten Ameisen mit der Säure einsprühen. Danach ist er für einige Zeit vor Parasiten (Milben und Zecken) geschützt – kluger Vogel!