Fledermausrettung in Weferlingen

Das Renaturierungsteam der Quarzwerke, welches sich nach der Erschließung der Abbauflächen der Werke stets um die fachgerechte Aufforstung und den Schutz der dort heimischen Tierarten kümmert, konnte in Weferlingen vier kleine Fledermäuse retten, die nach einem Blitzeinschlag eingeschlossen waren.

Im Einklang mit der Natur in Weferlingen

In Sachsen-Anhalt, an der ehemaligen Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR, findet man unser Quarzsand- und Mahlwerk Weferlingen. Dort wird mittlerweile seit 94 Jahren hochwertiger Quarzsand abgebaut und veredelt. Um den hohen Bedarf an Quarzsand zu decken, musste die Abbaufläche in Weferlingen von Zeit zu Zeit erweitert werden.

Da wir uns unserer immer größer werdenden Verantwortung gegenüber der Natur bewusst sind, sorgt das Renaturierungsteam seit Jahrzehnten für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Dazu gehört vor allem die Aufforstung des Waldes und die Pflege bedrohter Tierarten.

In Weferlingen waren von der Erweiterung vor allem seltene Fledermäuse betroffen, die sich in dem Gehölz rund um das Abbaugebiet eingenistet hatten. Um diesen Fledermäusen eine neue Heimat zu geben, wurden 2016 bereits 20 Fledermauskästen am westlichen Rand des Grubenbereichs ausgebracht. Nicht ganz so luxuriös wie unsere Fledermaus-Villa in Frechen, aber dennoch gemütlich und bestens geeignet für die Unterbringung der kleinen Flugkünstler.

 „Besatzkontrolle“ bei den Fledermäusen…

In Zusammenarbeit mit dem Myotis Büro für Landschaftsökologie wurden die 20 Ersatzquartiere der Fledermäuse nun fachmännisch kontrolliert, um den Bestand zu sichten und die Kästen zu reinigen. Dabei konnten die Expertinnen und Experten bereits sieben Zwergfledermäuse, vier Mückenfledermäuse und eine Fransenfledermaus auffinden. Außerdem konnte anhand von Fledermauskot bewiesen werden, dass in weiteren sechs Kästen Fledermäuse zugegen waren. Damit sind nun schon zwölf der Fledermauskästen besetzt – ein gutes Zeichen.

Die Fledermäuse bleiben dabei nicht die einzigen Bewohner der Kästen: Spinnen, Motten, Falter, Hornissen und ein Siebenschläfer haben sich ebenfalls niedergelassen.

…mit Rettungsaktion

Eine Fledermausbehausung fanden die Sachverständigen nicht an ihrem Bestimmungsort vor. Ein Blitzeinschlag muss den dazugehörigen Baum zuvor zu Fall gebracht haben. Glücklicherweise war der Höhlenkasten unbeschädigt, denn: in ihm befanden sich vier Zwergfledermäuse, die durch den versperrten Ausflug nicht herausfliegen konnten. Die geschwächten Tiere wurden in den nächsten drei Tagen erst einmal vom Myotis-Team in Halle an der Saale mit Wasser und Futter versorgt und wieder aufgepäppelt, bis sie stark genug waren und in die Freiheit entlassen werden konnten. Ihr Zuhause wurde in unmittelbarer Nähe neu aufgehängt.

Ein gutes Ende für die vier kleinen Fledermäuse und ein Erfolg für das Fledermausprojekt in Weferlingen, das wie zahlreiche weitere Tierschutz- und Renaturierungsmaßnahmen der Quarzwerke dafür sorgt, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten.

Quelle Bilder: Büro Myotis, Halle (Saale)

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Bei der „Besatzkontrolle“ werden die Fledermauskästen gründlich gereinigt.
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Auch ein Siebenschläfer hat sich bei den Fledermäusen eingenistet.

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In Zusammenarbeit mit dem Myotis Büro für Landschaftsökologie wurden die 20 Ersatzquartiere der Fledermäuse fachmännisch kontrolliert.

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Ein Baum mit Fledermausbehausung wurde von einem Blitzeinschlag getroffen. Glücklicherweise war der Höhlenkasten unbeschädigt.

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Die vier Zwergfledermäuse, die sich in der umgestürzten Behausung befunden hatten, wurden liebevoll wieder aufgepäppelt.

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Sobald sie stark genug waren…

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..wurden sie wieder in die Freiheit entlassen.