Es blüht jetzt fast überall, aber es wird nicht wirklich gerne gesehen – das Jakobskreuzkraut
Es gibt nur wenige Blühpflanzen bei uns, die wenige Sympathiepunkte haben. Das Jakobskreuzkraut gehört allerdings dazu. Den Namen trägt es, weil es um den 25. Juli herum blüht – dem kirchlichen Jakobstag zur Erinnerung an den Apostel Jakobus.
Es ist so unbeliebt, weil es für Tiere und Menschen giftig ist. Die Blätter des gelben Korbblüters enthalten giftige Alkaloide, die unter anderem zu schweren Leberschäden führen können.
Zwar fressen Pferde und Rinder die Pflanzen selten frisch, aber wenn sie getrockenet im Heu verarbeitet wurden, landet es im Tiermagen. Vor allem Pferde reagieren sensibel, ab 40 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht ist die Aufnahmen von Jakobskreuzkraut tödlich. Nimmt ein Pferd immer wieder kleine Mengen auf, sammelt sich das Gift im Körper an und es kann zu einer chronischen Vergiftung führen.
Wenn Bienen aus der Pflanze Honig machen, wird innerhalb weniger Wochen das Gift abgebaut. Hier besteht keine Gefahr für den Menschen. Durch deine Ähnlichkeit mit Rucola-Salat sind allerdings schon in einigen Salaten die giftigen Blätter des Jakobskreuzkrautes gelandet. Auch in Kräutertees wurden schon bedenkliche Mengen der Blätter nachgewiesen. Das bloße Berühren der Pflanze ist aber vollkommen ungefährlich.
Für manche Tiere ist es giftig, für manche aber nicht
Wie geht man nun mit der unbeliebten Pflanze um? Es gibt aktuell keine einheitliche Empfehlung. An unseren Standorten unternehmen wir nichts. Dort wo Heu für Pferde gemäht wird, sollte es entfernt werden. Auch im Hausgarten sollte es nicht wachsen, auch wenn Studien zeigen, dass Meerschweinchen oder Zwergkaninchen keine Vergiftungserscheinungen nach Verzehr zeigen.
Manche Regionen in Deutschland berichten, dass die eingewanderte Pflanze zurückgeht, in anderen Regionen breitet sie sich immer mehr aus.
Das Jakobskreuzkraut bevorzugt trockene Wiesen, Wegränder und Weideflächen, die nur selten gemäht werden. Die Pflanze ist mehrjährig: Im ersten Jahr sind nur die grünen Blätter zu sehen – eine sogenannte Rosette. Erst im zweiten Jahr blüht das Jakobskreuzkraut gelb. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 30 Kreuzkrautarten, vier davon sind giftig.
Unser Tipp: Seien Sie aufmerksam, gerade wenn sie Haustiere haben oder eigenen Kräutertee machen aber freuen sich dennoch über die vielen gelben blühenden Blumen am Straßenrand.