Ein Grund zum Feiern: 95 Jahre Quarzwerke in Haltern am See

Nächste Woche Freitag ist es soweit. Dann sind genau 95 Jahre vergangen, seit am 15. März 1924 die „Rheinische Bau- und Kristallsandwerke GmbH“ gegründet wurde. Dieses Datum markiert zwar nicht den Beginn der Quarzsandgewinnung in Haltern am See, aber doch den Beginn der Betriebstätigkeit unter Leitung der Quarzwerke Gruppe, damals noch unter dem alten Namen. Einer der Geschäftsführer damals war Otto Lindemann, Sohn des Unternehmensgründers August Lindemann und Großvater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters Robert Lindemann-Berk. Neben dem Hauptsitz in Frechen ist Haltern das einzige Vorkriegswerk, in dem Quarz gewonnen und aufbereitet wird. Aus diesem Grund zählt es zu den Stammwerken der Quarzwerke Gruppe.

In der Region um Haltern wurde schon Jahre vorher – nämlich seit 1886 – Quarzsand abgebaut. Der hier geförderte Quarzsand besticht durch seine besondere Reinheit und eher runde Kornform, die ihn vielseitig einsetzbar macht.

Vor mehr als 80 Millionen Jahre entstanden, wird Halterner Sand heute in der Gießerei als Formsand oder zur Herstellung von farblosem Glas in ganz Europa und darüber hinaus verwendet. Die spannende Geschichte der Quarzsandgewinnung in Haltern am See kann hier nachgelesen werden.

Zu Beginn, vor etlichen Jahrzehnten, wurde noch viel im Schweiße des Angesichts mit der Schippe in der Hand geschuftet. Heute geht das mit hochmodernen Schwimmbaggern natürlich ein bisschen einfacher. Einen Überblick über den Arbeitsalltag zu Beginn und Mitte des letzten Jahrhunderts liefert die untenstehende Bilderstrecke.

Für alle, die sich noch weiter informieren wollen, gibt es auf der Webseite des Werks in Haltern einen interessanten Überblick zur Geschichte des Standortes.

Gewinnungsteich Wächst
Der Gewinnungsteich wächst. Ende der 30er Jahre exportieren die Quarzwerke Quarzsand und -mehl nicht nur ins benachbarte Ausland, sondern bis nach Argentinien und Südafrika.
Gründungsjahr Manpower

Es war viel Manpower gefragt, um den Quarzsand aus der Lagerstätte zu befördern. Die Aufnahme stammt aus dem Gründungsjahr der Rheinischen Bau- und Kristallsandwerke GmbH in Haltern, 1924.

Ende Der 30er Bagger

Gegen Ende der 30er Jahre wurde zusätzlich ein Bagger des Hoch- und Tiefbauunternehmens „Polensky & Zöller“ zum Beladen der Loren eingesetzt.

Ende Der 30er Dampflok

Der Quarzsand wurde üblicherweise mit einer Dampflok transportiert, hier zu sehen auf einem Foto vom Ende der 30er Jahre.

Ende Der 30er Gewinnungsteich

Der Gewinnungsteich Ende der 30er Jahre. Die Förderung unter Wasser erfolgte durch einen Eimerkettenbagger (rechts im Bild).

1938 Eimerkettenbagger

Arbeiter schaufeln den vom Eimerkettenbagger aufgeworfenen Sand in die Loren der Dampflok, um 1938.

1938 Dampflok

Die Dampflok bringt den Sand aus der Grube, um 1938.

Ende Der 40er Werksgebäude

Hinter dem Gewinnungsteich ist das Gebäude der alten Ziegelei zu sehen, welche die Rheinischen Bau- und Kristallsandwerke 1924 übernommen hatten. Das Gebäude diente bis zum Neubau Mitte der 50er Jahre als Werksgebäude. Die Aufnahme ist gegen Ende der 40er Jahre entstanden.

1949 Damm

1949 wurde auf Wunsch des Wasserwerkes ein Damm durch den See gezogen, da zur Gewinnung der Wasserspiegel abgesenkt werden musste. Im bereits abgebauten Teil sollte so zur Trinkwasserversorgung der Wasserspiegel auf dem normalen Niveau bleiben.