Eduard Kick – Kaolin- und Quarzsandwerke in Schnaittenbach

Eduard Kick ging als Pionier in die Geschichte der oberpfälzer Kaolinindustrie ein. In diesem Throwback Thursday betrachten wir die Unternehmerpersönlichkeit, die bis heute im Firmennamen unseres Tochterunternehmens steht, das mit 190 Jahren auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurückblicken kann.

Vor 220 Jahren – am 3. Februar 1803 – wurde Eduard Christoph Daniel Kick in Biberach an der Riß geboren. In den 1830er Jahren arbeitete er als Buchhalter in der Steingutfabrik C. M. Dorfner und lernte so die Kaolinvorkommen im Raum Hirschau/Schnaittenbach kennen. Er beschloss, sein Glück als Unternehmer zu suchen und mit der Unterstützung seines späteren Schwiegervaters errichtete er 1833 das erste Kaolinwerk der Oberpfalz.

In seiner Chronik der Stadt Hirschau zeichnet Pfarrer Johann Baptist Kotz 1859 ein Bild vom Kaolinvorkommen: „Eine Viertelstunde südöstlich der Stadt und von der Straße abgelegen, befindet sich 1,75 m tief unter der Ackerkrume ein gar mächtiges Lager von verwittertem Feldspat, das sich in der Länge von 5 km, in der Breite von 300 m bis über Schnaittenbach hinaus erstreckt. Seit dem Jahre 1835 gräbt man großartig solche Sandmassen heraus und fabriziert durch Schlämmen und Trocknen daraus eine wie das feinste Mehl zarte Erdmasse, Kaolin genannt, zum Verbrauche in den hiesigen Steingutfabriken, teils zu Versendungen nach dem In- und Auslande, sogar nach Amerika. Die versendete Masse soll auswärts größtenteils zu Farben, Ultramarin, bereitet, hauptsächlich aber zur Bereitung von Papier verwendet werden. Behilfs der Schlämmung der Sandmassen bestehen in hiesiger Gegend mehrere Bauwerke mit Kaminen, Schlämmfabriken genannt.“

Damals wurde die kaolinhaltige Roherde noch mit Spaten und Schaufeln gewonnen. Es mussten kleine Schächte und Stollen in die Lagerstätte getrieben werden. Die Abtrennung des Kaolins aus der Roherde erfolgte nach einem von Kick ersonnenem Verfahren in Holzbottiche unter Zuhilfenahme von Wasser. In den Anfangsjahren benötigte er noch zwei bis drei Wochen, um mit diesem Verfahren eine Pferdefuhre Kaolin zu produzieren. Die Entwicklung dieser Kaolinschlämme war sein Lebenswerk.

Eduard Daniel Christoph Kick starb nach kurzem Krankenlager am Mittwoch, 3. März 1880, in Amberg nach einem erfüllten Leben im Alter von 77 Jahren.

Nach seinem Tod blieb das Unternehmen weiter in Familienbesitz und wurde durch seinen Schwager Wenzeslaus Rasel (1835 – 1918) und dessen Nachfahren weitergeführt.

160 Jahre nach der Gründung schloss sich das Kaolinwerk mit den Amberger Kaolinwerken zusammen. Seit 30 Jahren firmiert das neue Unternehmen nun schon als Amberger Kaolinwerke Eduard Kick GmbH & Co. KG – und trägt bis heute den Namen seines Gründers.