Drei Küken bei den Frechener Uhus
Das Frechener Uhu-Pärchen hat in den vergangenen Jahren zwischen zwei und drei Junge bekommen. In diesem Jahr waren es drei, zwei Männchen und ein Weibchen. Wie jedes Jahr lassen wir unsere Küken von Stefan Brücher von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen, beringen.
Zur ersten Mal hatte das Uhu-Weibchen den neuen Nistkasten bezogen und an den Karnevalstagen Ende Februar das erste Ei gelegt. Anfang Mai haben wir die Jungtiere beringt.
Brütende Uhus reagieren sensibel auf Störungen; und auch wenn die Küken geschlüpft sind, sollte man sich als Laie nicht einem Nest nähern. Bei Stefan Brücher aber sitzt jeder Handgriff. Er klettert hoch zum Nest, packt die Jungtiere in einen großen Rucksack und bringt sie herunter. Mit ihren riesigen orangefarbenen Augen fixieren die Jungtiere Ihre Umgebung. Durch ihre Beringung der Küken wird ein wichtiger Beitrag zur Dokumentation der Uhus geleistet. Die Population der ehemals stark bedrohten Vogelart hat sich zum Glück erholt, unter anderem auch deswegen, weil die Uhus gelernt haben, in Steinbrüchen und Sandgruben zu leben.
Im Frechener Tagebaubereich hat schon häufiger der Uhu gebrütet, 2010 sogar mitten auf dem Rohsandbunker.
Quarzwerke hat für alle drei Küken die Patenschaft übernommen und den Tieren auch einen Namen gegeben. Dieses Jahr gibt es eine Marilyn, einen Konrad und einen Ferdinand.
Der Uhu ist die größte Eulenart der Erde. Schon seine Körpergröße von rund 70 Zentimetern und seine Spannweite von bis zu 180 Zentimetern, die massige Gestalt und der dicke Kopf machen den Uhu fast unverwechselbar. Mit seinem in hellen und dunklen Brauntönen gemusterten Gefieder ist er trotz seiner Größe stets bestens getarnt.
Deutschland beherbergt derzeit wieder etwa 1000 Uhupaare. Verbreitungsschwerpunkte sind die Mittelgebirge Süd- und Westdeutschlands, die Alpen und Schleswig-Holstein. Seit dem Bestandstief Mitte des 20. Jahrhunderts (etwa 50 Brutpaare) hat sich der Uhu wieder auf fast ganz Deutschland ausgebreitet – unterstützt vom Wiederansiedlungsprojekt der „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“.