Die Werbeplakate der Quarzwerke in den 50ern
In den florierenden Wirtschaftswunderjahren der 1950er boomten die Geschäfte, die deutsche Konjunktur lief auf Hochtouren. Um die Produkte bei den Kunden besser zu platzieren, mussten sich Unternehmen neue Strategien ausdenken. Mit dem Aufschwung der Wirtschaft erhielten deshalb auch kreative Werbeanzeigen neuen Auftrieb.
Mit selbst gezeichneten Illustrationen, verschiedensten Formaten und einfallsreichen Werbesprüchen bewarben in den 1950ern die Quarzwerke in Frechen ihren Sand. Entworfen hat die damaligen Werbeplakate Richard Dietsch, ein eigens von den Quarzwerken angestellter Fotograf und Grafiker, der seiner Kreativität bei der Gestaltung freien Lauf ließ. Heute kaum noch vorstellbar, zierten sogar kleine Gedichte die Werbeanzeigen. Besonders beliebt war dabei der Einsatz von Reimen:
„Vom Rheinland oft die Kunde drang vom schwarzen Kohlenlande! Doch liegen an der Ville Hang die schönsten weißen Sande; und im geschätzten Kundenkreis lohnt es davon zu sprechen: Wir fördern Tag und Nacht mit Fleiß den weißen Sand aus Frechen“.
Doch die Werbeplakate sind nicht nur optisch ein Schmaus, sie liefern auch einen Einblick in die Geschichte der Quarzwerke in Frechen. Die Standortangabe „Köln Marienburg“ mag auf den ersten Blick verwundern, doch bis in den 1970er Jahren befanden sich die Bürogebäude der Quarzwerke noch im Stadtteil Marienburg. Erst dann zog man nach Frechen. Auch das Werk lag damals nicht direkt an der Grube, sondern an der Dürener Str. in Frechen-Benzelrath. Mit einer Eisenbahn, die auch auf einigen Werbeplakaten skizziert ist, wurde der Sand zur Grube transportiert.
Werbeplakat von 1950/51: Die Quarzwerke werben mit der Qualität ihrer Quarzmehle.
Werbeplakat von 1950/51: Zum Jubiläum der Stadt Köln im Jahr 1950 hat Fotograf und Grafiker Richard Dietsch sogar ein eigenes Werbeplakat entworfen.
Werbeplakat von 1950/51: Auch ein Plakat zum Neujahrsgruß durfte nicht fehlen.
Werbeplakat von 1951/52: Der Eimerkettenbagger auf der obersten Strosse gräbt den Quarzsand mit Eimern ab, die an einer endlosen Kette befestigt sind.
Werbeplakat von 1952/53: Dem Löffelbagger wird nicht nur eine Illustration, sondern auch ein eigenes Gedicht gewidmet.
Werbeplakat von 1951/52: Im unteren Teil der Illustration ist die Eisenbahn mit den Loren zu erkennen, die den Sand zum Werk transportiert hat.
Werbeplakat von 1952/53: Auf der Illustration sind Gießer und Formermeister zu sehen, die für ihre Arbeit guten Sand benötigen.