Der Vorfrühling steht vor der Tür!
Ehrlich, auch wenn es jetzt noch so gar nicht danach aussieht. Die ersten gelben Blüten des Huflattichs (Tussilago farfara) werden zumindest am Grubenrand in Frechen ab Februar zu sehen sein. Die grünen Blätter trauen sich erst später aus der Erde.
Und mit dieser Reihenfolge – erst Blüte dann Blatt – ist der Huflattich schon etwas Besonderes im Pflanzenreich. Rein optisch ist er eher unscheinbar: Die gelben Blüten ähneln dem Löwenzahn und die grünen Blätter denen der Pestwurz. Aber die inneren Wert haben es in sich.
Huflattich wird auch „Wanders Klopapier“ genannt
Der Name Huflattich bezieht sich auf die Form der Blätter, die einem Pferdehuf ähneln, sowie auf das spätlateinische Wort „latuca“ (Milch). Dies weist auf einen hohen Gehalt an Milchsaft hin. Der Korbblütler erreicht maximal eine Höhe von 20-30 Zentimetern und wächst gerne auf eher kargen Böden. Wer sich einmal bücken und riechen möchte, bekommt einen zarten Honigduft in die Nase. Erst nach dem Verblühen bildet die Pflanze ihre handtellergroßen Blätter. Auf der Unterseite sind sie filzig behaart, was der Pflanze auch den weniger schmeichelhaften Namen „Wanderers Klopapier“ einbrachte.
„Tussis“ bedeutet Husten
So, nun aber zu den schon angesprochenen inneren Werten:
Hinweise gibt der lateinische Name (Tussilago farfara). „Tussis“ bedeutet Husten, und „ago“: ich vertreibe. Der Huflattich war also dafür bekannt, den Husten zu vertreiben. Schon vor über zweitausend Jahren wurde die Pflanze bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt.
Huflattich wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und hilft bei Husten, Halsschmerzen, Bronchitis sowie Nasen- und Ohrenerkrankungen. Im Jahr 1994 wurde er in Deutschland zur Heilpflanze des Jahres erklärt. Seine Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig.
Der Huflattich findet auch in der Küche Verwendung. Aus den jungen, nussig schmeckenden Blättern lässt sich ein leckeres Gemüse zubereiten. Man kann sie anstelle von Kohlblättern für Rouladen verwenden oder auch einfach auf einem Butterbrot essen.
Also bei Spaziergängen ab Februar die Augen offen halten – und den Vorfrühling begrüßen!