Das Barbarafest – Feiertag für alle Bergleute
Wie viele althergebrachte Gewerke, so ist auch das Bergmannswesen reich an Traditionen. Zu den Bekanntesten zählt sicherlich das alljährliche Barbarafest.
Am 4. Dezember feiern die Bergleute bei diesem Fest den Jahrestag der Schutzpatronin der Bergleute, der heiligen Barbara. Nach der Legende lebte Barbara im 3. oder frühen 4. Jahrhundert, zur Zeit der Christenverfolgung. Auf der Flucht vor ihren Verfolgern gelangte sie zu einem Bergwerk. Um sie zu verstecken, ließ man sie mit einem Förderkorb in einen tiefen Schacht, zu den dort arbeitenden Bergleuten hinab. Als Barbara sich zum Tageslicht zurücksehnte und den Stollen verließ, wurde sie jedoch gefangen und getötet. Bis heute finden in vielen Bergbauorten am Barbaratag ein bergmännischer Umzug statt. Zu diesem Umzug tragen die Bergleute meist ihre traditionellen Bergmannsuniform. Dieser Bergkittel der ist häufig mit 29 Knöpfen verziert, welche Barbaras 29 Lebensjahre symbolisieren sollen.
Diesem alten Brauch folgend, wird auch an vielen Standorten der Quarzwerke das Barbarafest gefeiert. Besonders rauschend fallen die Festivitäten in den Osteuropäischen Standorten aus, so etwa in den polnischen Werken Osiecznica, Surmin-Kaolin und Biała Góra. Musik, Cabaret und natürlich viel und gutes Essen dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Aber auch die bergmännische Tradition wird hoch gehalten. Zu den Höhepunkten zählt deshalb auch die Verleihung von Bergmann-Auszeichnungen an verdiente Mitarbeiter. Außerdem werden im traditionellen „Fuchsumzug” neue Mitarbeiter offiziell in die Bergmannrunde aufgenommen. So ist das Barbarafest geselliges Beisammensein und gelebtes Brauchtum gleichermaßen.
Ehre, wem Ehre gebührt – Auch die Verleihung von Bergmann-Auszeichnung ist Teil des Barbarafestes.
Die verdienten Werksmitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen ihre Bergmannsuniformen sichtlich mit Stolz.
Bei der Feier ihrer Schutzpatronin darf für die Bergleute der Kirchgang natürlich nicht fehlen.