Allerweltskirwa und Kulinarisches aus der Oberpfalz
Karpfen und Kücheln am Kirwamontag
Am dritten Oktobersonntag ist in Bayern traditionell „Allerweltskirwa“ (hochdeutsch: Allerweltskirchweih) .
Dies ist der einheitliche Termin für das Kirchweihfest, den die Obrigkeit ihrem Volk im 19. Jahrhundert verordnete. Damit sollte der ausufernden, oft tagelangen und durchaus kostspieligen Feierei während des ganzen Jahres Einhalt geboten werden.
Netter Versuch…
Während sich die braven Oberbayern weitgehend an die Vorgabe von oben hielten, ließen sich die Oberpfälzer und Franken ihre „Kirwan“ nicht wegrationalisieren. Bis heute feiern sie in vielen Orten die Kirchweih am angestammten Termin. Aber auch die Allerweltskirwa hat im Festkalender ihren Platz.
Gelebte Tradition in der AKW Kantine
Und weil es an diesem besonderen Festtag selbstverständlich auch kulinarisch außerordentlich festlich zugeht, hat es sich die AKW Kantine nicht nehmen lassen, die Allerweltskirwa entsprechend zu begehen. Sie hat am Montag gebackenen Karpfen aus der Region mit hausgemachtem Kartoffelsalat serviert.
Übrigens: der Karpfen ist ein Fisch, der alles erfüllt, was der moderne Verbraucher erwartet. Er ist schmackhaft und gesund, aus nachhaltiger, umweltfreundlicher Erzeugung, er durchläuft kurze, regionale Wirtschaftskreisläufe, wird frisch angeboten und der CO2-Fußabdruck seiner Produktion ist vorbildlich gering.
Er darf also mit gutem Gewissen verzehrt werden.
Kücheln, Auszogne, Kerwa-Küchla, Kniekiechla
Wie auch immer man dieses köstliche Stück bayerische Tradition nennen mag, sie sind nicht wegzudenken vom Brauchtum rund um die Allerweltskirwa: die Kücheln, das traditionelle Schmalzgebäck, das gerne mit viel Puderzucker verzehrt wird.
Kniekiachle tragen ihren Namen übrigens deshalb, weil angeblich die fränkischen Bäckerinnen den Teig über dem Knie so auszogen, dass er in der Mitte so dünn war, dass man einen Liebesbrief durch sie hindurch lesen konnte.
Unsere Kücheln wurden übrigens von einer regionalen Bäckerei gebacken. Gebracht hat sie uns die Lieferflotte des Fördervereins „Freunde der Grund- und Mittelschule Schnaittenbach e.V.“. Der Verein erhält auch einen Teil der Einnahmen der verkauften Kücheln, somit tun wir mit unserer Bestellung sogar noch etwas Gutes.
Da nehmen wir gerne auch die knapp 400 kcal pro Stück in Kauf 😉
Appetit bekommen? Ein Rezept zum Nachbacken finden Sie hier.