#TBT: Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg

Heute vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, ein Konflikt, der die Welt für immer veränderte. Mit insgesamt 60 – 70 Millionen Toten ist er die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts.
Heute ist das Thema Krieg wieder aktueller denn je. Die Auswirkungen von Kriegen dürfen daher nicht in Vergessenheit geraten. Vielleicht lernen wir eines Tages aus den Fehlern der Vergangenheit.

Köln war zum Kriegsende durch Flächenbombardements der Alliierten zu über 90 % zerstört. Ein Brief unseres damaligen geschäftsführenden Gesellschafters Otto Lindemanns, den er im November 1944 an seine Gesellschafter schrieb, spiegelt die Stimmung der Menschen wider: „Für Köln ist nicht mehr viel zu erwarten. Die Stadt ist tot, oder doch derart verstümmelt, dass mit einer Wiederbelebung in früherer Art nicht mehr gerechnet werden kann. Es besteht vielleicht noch Lebensmöglichkeit für 30 %. Köln hat seine Bedeutung aus seiner über 2000-jährigen Entwicklung erhalten. Es ist nicht zwingend, die Stadt wieder in ihrer bisherigen Größe aufzubauen. Vielleicht weicht man einige Kilometer nach Süden oder Norden aus und erhält die Ruinen als Beispiel oder Warnung, vielleicht auch als Sensation für Menschen mit kalten Herzen.“

Im März 1945 war der Krieg für unsere Standorte westlich des Rheins beendet, da das gesamte Rheinland besetzt war. In den heutigen ostdeutschen Gebieten hingegen gab es noch massive Bombenangriffe. Städte wie Magdeburg, Dresden und Zwickau wurden in den letzten Wochen des Krieges schwer getroffen und stark zerstört.

Als die Rote Armee im Herbst 1944 an der Reichsgrenze stand, begann aus Angst vor Vergeltung die Massenflucht der Deutschen aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern. Hunderttausende strömten in den letzten Kriegswochen nach Westen. Die Flüchtenden gerieten oft zwischen die Fronten, vielfach überrollte die rasch vorrückende Rote Armee die Tecks. Millionen Flüchtende starben an Kälte und Hunger oder wurden durch die sowjetischen Truppen misshandelt, vergewaltigt oder ermordet.

Anfang Mai 1945 kapitulierte im Osten zunächst Berlin, am 8. Mai folgte schließlich die Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht.

Und Quarzwerke? Teilweise waren unsere Standorte stark zerstört und es fehlte an allem – insbesondere an Arbeitskräften.

Im Werk Frechen waren die Kriegsschäden glücklicherweise weniger dramatisch als zunächst befürchtet: Der lange Stillstand hatte zwar die Sandgrube und die Anlagen der Grubenbahn in eine Dünenlandschaft verwandelt und es gab Schäden an Baggern, Lokomotiven sowie an der Sandwaschanlage und dem Anschlussgleis, die durch Bomben- und Artillerietreffer verursacht worden waren. Jedoch konnte hier nach einer kurzen Wiederaufbauphase der Betrieb schnell aufgenommen werden.

In Haltern und vor allem im damaligen Werk im Neusser Hafen waren dagegen aufwändige Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten zu leisten. Am 22. Mai 1945 erhielten die Quarzwerke von der Militärregierung die Erlaubnis, wieder Quarzsand zu gewinnen, insbesondere um die Glaswerke zu versorgen. Es dauerte aber noch bis Mitte des Jahres 1946, bis alle Standorte wieder in Produktion gebracht werden konnten. Und auch noch in den nachfolgenden Jahren fehlte es immer wieder an wichtigen Dingen, wie z. B. Papiersäcken zur Verladung des Quarzmehls oder an Kohle, Strom und Lebensmitteln.