120 Jahre Caminauer Kaolinwerk
Am Wochenende wurde das 120-jährige Jubiläum mit einem Familienfest gefeiert. Die Oberlausitz ist bekannt für ihren Rohstoffreichtum und geprägt durch zahlreiche Tagebaue. Für das Dorf Caminau begann diese Reise im Jahr 1904, als ein Bauer beim Graben eines Brunnens auf ein Kaolinvorkommen stieß.
Noch im selben Jahr erwarb ein Schachtbaumeister aus Senftenberg, einer Mittelstadt im Süden Brandenburgs, die Abbaurechte und begann umgehend mit der Anlage von Gruben.
Zunächst wurde der Kaolin nur in geringen Mengen abgebaut. Dies änderte sich aufgrund zahlreicher Besitzerwechsel erst mit der Übernahme des Tagebaus durch die sowjetische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg. Während der deutschen Teilung firmierte der Tagebau in der DDR als VEB Kaolinwerk Caminau, also als volkseigener Betrieb. Die Produktion konnte von 15.000 Tonnen im Jahr 1950 auf 135.000 Tonnen im Jahr 1984 gesteigert werden.
Nach der Wiedervereinigung wurden die Amberger Kaolinwerke Eduard Kick Eigentümer der Grube Caminau. Die Amberger Kaolinwerke sind bis heute der größte Kaolinproduzent Deutschlands. Seit 1995 gehören sie zur Quarzwerke Gruppe!
Der geologische Ursprung des Kaolins von Caminau liegt in der Jurazeit vor über 200 Millionen Jahren. Durch die Verwitterung von Feldspat- und Glimmeranteilen des Lausitzer Granodiorits entstand in einem mehrere Millionen Jahre dauernden Prozess eine Kaolinlagerstätte.
Mit einem Sommerfest auf dem Werksgelände feierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Familien das Jubiläum.
Werkleiter Thomas Scholze blickt in eine spannende Zukunft: „Mit der Entwicklung neuer Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Metakaolin für die Bauchemie oder kalzinierte Kaoline für die Zementindustrie, werden wir hier am Standort noch weiteren Generationen und Familien einen wertvollen Arbeitsplatz bieten“.