115 Jahre Kaolinwerk Caminau
Unweit von Dresden und dem Drei-Länder-Eck Deutschland-Polen-Tschechien liegt Caminau. Ein kleines Dorf von gerade mal 100 Einwohnern im Landkreis Bautzen. Dort wird seit ganzen 115 Jahren Kaolin abgebaut – und seit 24 Jahren als Tochterfirma der Quarzwerke Gruppe!
Die Oberlausitz ist bekannt für ihren Rohstoffreichtum und geprägt von vielen Tagebauanlagen und Abbaugebieten. Bereits Mitte des 19 Jahrhunderts wurde mit dem Abbau von Braunkohle, Ton und Kaolin begonnen. Für das kleine Dorf Caminau begann diese Reise im Jahr 1904, als ein Bauer bei der Aushebung eines Brunnens auf ein Kaolinvorkommen stößt. Im gleichen Jahr erwirbt ein Schachtbaumeister aus Senftenberg, einer Mittelstadt im Süden Brandenburgs, die Abbaurechte und beginnt unmittelbar mit dem Anlegen von Gruben.
Zunächst fand der Abbau des Kaolins noch in kleinen Mengen statt. Dies änderte sich aufgrund zahlreicher Eigentümerwechsel erst mit der Übernahme des Tagebaus durch die sowjetische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg. Während der deutschen Teilung firmierte der Tagebau als VEB Kaolinwerk Caminau, also als volkseigener Betrieb, in der DDR. Die Produktion konnte dabei von 15.000 Tonnen um 1950 auf 135.000 Tonnen im Jahr 1984 gesteigert werden.
Nach der Wiedervereinigung wurden die Amberger Kaolinwerke Eduard Kick Eigentümer der Grube in Caminau. Die Amberger Kaolinwerke (AKW) sind bis heute der größte Hersteller von Kaolin in Deutschland. 1995 durften wir sie in der Quarzwerke Gruppe willkommen heißen!
Aufbereitung und Ursprung
Heute erstreckt sich die hochmoderne Lagerstätte in Caminau über eine Fläche von etwa 2,5 km². Das dort von unseren 105 Mitarbeitern abgebaute Kaolin wird über eine Bandanlage in die Schlämmerei transportiert, wo es aufgeschlämmt und der Quarzsandanteil separiert wird. In einem zweiten Arbeitsschritt wird abermals der Quarzanteil in Zyklonklassierern herausgefiltert. Das extrahierte reine Kaolin wird schließlich entwässert und getrocknet.
Seinen geologischen Ursprung nahm das Kaolin in Caminau vor über 200 Millionen Jahren im Jura. In einem mehrere Millionen Jahre andauernden Prozess wurde durch die Verwitterung von Feldspat- und Glimmeranteilen des Lausitzer Granodiorit eine Kaolinlagerstätte geschaffen. Diese hat bis heute Bestand und wird noch für mindestens 25 Jahre Abbauzeit reichen.
Das in Caminau geförderte Kaolin ist besonders geeignet für die Papierindustrie und für die Buntstifte- und Kosmetikindustrie.
Schauen Sie sich hier einige Impressionen aus der bewegten Geschichte des Standortes Caminau an:
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Das Werk in Caminau in den 1950er Jahren. Damals lag die Produktion bei ca. 15.000 Tonnen im Jahr.
Die Lagerstätte in den 1950er Jahren.
Ein Blick in die frühere Schlämmerei.
In den 1970er Jahren wurde eine neue Vorratshalle errichtet.
In den 70ern wurde neu gebaut.
Schwere Maschinen werden in den 70ern in den Neubau gehieft.
Die Messwarte in Caminau in den 1980er Jahren.
Eine weitere Ansicht der Messwarte.
So sah die Lagerstätte in den 1980er Jahren aus.
In den 1990er Jahren wurde eine neue Hochdruckpresse eingebaut.
In den 90ern wurde auch ein neuer topmoderner Leitstand eingerichtet.